Altpapierkrieg erreicht nun auch Dresden

Nun ist es auch bei uns so weit. Überall stellt die Firma Kühl blaue Tonnen für das Altpapier auf. Bei einem Weltmarktpreis von ca. 100 Euro pro Tonne verspricht das natürlich fette Umsätze.

Ich zitiere mal den Dresdner Wirtschaftsbürgermeister Hilbert (FPD) aus der SZ:

Für die Bürger bedeutet die blaue Tonne einen zusätzlichen Service, für oder gegen den sie sich frei entscheiden können

Wie kann der Mann so schlecht für seine Stadt Dresden sprechen? In diesem Zitat steckt nämlich Brisanz ohne Ende. Die Stadt wird nämlich zum Verlustträger im Altpapiergeschäft.

  • Mensch trägt Papier in Container.
  • Container wird im Auftrag der Stadt entsorgt.
  • Entsorger bekommt seinen Anteil vom Altpapiergewinn.
  • Stadt verdient am Altpapier.

Und genau diese Einnahmen will der Hilbert seiner Stadt nicht gönnen. Solche Leute sollen Bürgermeister sein und keine Papiermarionetten.

Mit der Blauen Tonne fließt nun jeder Gewinn aus Altpapier an der Stadt vorbei. Und die Zeitungen schreiben diese Wahrheit nicht.

Überall sind die Sozialganoven am Werk. *kopfschüttel*

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243 Antworten zu Altpapierkrieg erreicht nun auch Dresden

  1. Sonic Lux sagt:

    Man sollte nicht alles schlecht reden!
    Der Rueckgang des Altpapiers was die (faulen) Menschen in die bislang wenig vorhandenen Tonnen geworfen haben hat eben einige zum Nachdenken bewegt.
    Und nun werfen die Leute wenigstens ihr Papiermuell nicht mehr in die normale oder gelbe Tonne…
    Sicherlich macht die Firma profit damit, ist aber auch ihr gutes Recht!

    Lieber soll eine Firma Geld damit verdienen als das xx% Papiermuell irgendwo auf ner Muellhalde mit Plastikmuell rumgammelt…

  2. Stephan . sagt:

    Sonic, der Müll wird in DD sowieso nochmal getrennt. Graue und Gelbe Tonne werden beide nochmal gründlich getrennt. Dann wandert das Gute aus beiden in die Schwarze Pumpe und wird dort zu Ethanol oder so gemacht.

    Restmüsll geht auf die Deponien.

    Außerdem gibt es nicht wenige Papiercontainer, sondern ein sehr dichtes Netz.

    Definitv nützen diese Tonnen nicht der Stadt. Und die Stadt sind wir alle.

  3. Martin Gore sagt:

    Dazu muss man aber auch wissen, dass die großen Container ebenfalls von dieser Firma entsorgt werden, allerdings im Auftrag und mit Vertrag der Stadt. Da ist man jetzt geldgierig geworden und will die Einnahmen (immerhin 660.000,00 Euro jährlich!!!) für sich allein beanspruchen. Wenn beide (also die blaue Tonne und der Sammelcontainer) an der selben Stelle ausgekippt werden, kann ja schließlich kein Mensch mehr überprüfen, welches Papierstück in welchem Behälter war. Hinzu kommen auch noch ästhetische Bedenken. Wenn es klappt, ist jetzt ein Bild zu sehen.

    bild

    Und wenn das so weiter geht, haben wir bald noch eine rote Tonne für Kleinmetallschrott, eine lila Tonne für alle, die zu faul sind, ihre Pfandflaschen wegzuschaffen und vielleicht auch noch eine rosa Tonne für gebrauchte Babywindeln und Damenbinden (da soll man ja inzwischen in der lage sein, Energie daraus zu gewinnen!).

    Oder wir haben einen Bandenkrieg, weil sich inzwischen vier Entsorger um die passende Revieraufteilung streiten. In Weixdorf haben Anwohner die Tonnen von Kühl abtransportieren lassen, zwei Stunden später standen welche von Stratmann dort.

  4. Andi sagt:

    … fakt ist aber auch, dass die öffentlichen Pappcontainer ständig überfüllt sind!!!

    Um meinen Papiermüll zu entsorgen fahre ich immer 5-10 ünerfüllte Containerplätze an, bis ich endlich einmal einen halbwegs leeren Container finde!

    Das kann nicht Sinn der Sache sein – und umweltfreundlich ist der dabei verfahrene Sprit auch nicht.

    Sinnlos find ich da auch, dass man jetzt seitens der Stadt damit beginnt, die Container mittels teurer Videoüberwachung zu kontrollieren – niemand soll da etwas neben die vollen Container stellen.

    Was kosten solche Kameras – wäre es nicht sinnvoller diese Gelder in einen häufigeren Abholturnus zu investieren?!?

    Der Bürger würde so Zeit, Nerven und Sprit sparen – die Stadt würde mehr verdienen und in der Restetonne würde weniger Papier landen!!!

    Lange Rede – kurzer Sinn:

    1. Die blaue Tonne ist sinnvoll, da die öffentlichen Container ständig überfüllt sind.

    2. ich glaube nicht, dass nun wesentlich weniger Papier in den öffentlichen Containern landet – vielmehr wird weniger Papier in der Restetonne landen, also mehr recycled werden.

  5. Mathhias sagt:

    Die Stadtverwaltung von Görlitz ist da weitaus fortschrittlicher und hat schon die Gerichte bemüht. Mal sehen, wie es weiter geht … der Stadt Wirtschaft stärken sieht für mich jedenfalls anders aus.

  6. Martin Gore sagt:

    @ Andi

    Wenn ich nur mal kurz widersprechen darf. Die blaue Tonne soll auch nur alle vier Wochen abgeholt werden und so lange die draußen rumstehen, sind die mit allen möglichen Abfällen schon nach zwei Tagen voll. Außerdem wird der große Glas-Papiercontainer von eben der gleichen Firma abgeholt, die die blauen Tonnen breit gefahren hat. Dort gibt es nur den Vertrag mit der Stadt, den Papiermüll im Namen der Stadt zu sammeln und dafür der Stadtverwaltung (Umweltamt) einen wenn auch erheblichen Obulus (660.000,00 Euro!) zu entrichten. Diese Firma Kühl ist ja im Moment überhaupt nicht interessiert, die Container öfters zu leeren, dann müsste man ja auch mehr an die Stadt zahlen.

    Und wie man an deiner Argumentation sehen kann, hat diese Taktik schon bei dir gegriffen, du regst dich zwar über die stets vollen Container auf, aber nur im Zusammenhang mit der Stadtverwaltung. Das der Aufsteller der blauen Tonne der eigentliche Urheber dieser Dreckecken ist, übersiehst du wie so viele andere auch. Also wer das will, kann sich ja seine Tonne in die Wohnung stellen, aber nicht auf die Straße, da diskutieren alle in dieser Stadt über irgendwelchen Welterbeschwachsinn, als ob so ein Tourist nur kommt, um sich die Elbhänge anzusehen, wenn dieser Tourist aber durch die Stadt läuft, dann muss er sehen, dass er eigentlich nur blaue Tonnen sieht. Die einzigste Erinnerung wird dann sein „Das war die komische Stadt, wo überall diese hässlichen Mülltonnen standen.“

    Übrigens sind diese Container auch meist nur so voll, weil die Kneipen der jeweiligen Gegend oder andere Firmen dort illegal ihren Flaschenmüll nebst dazugehöriger Kartons entleeren. Wäre da nur privates drin, dann wären die auch sicher nicht so voll. Wenn man so wie ich neben so einem Ding wohnt, sieht man auch, wer da im Schutze der Dunkelheit stundenlang das Teil befüllt. Die meisten fahren ja rotzfrech mit dem Firmenlieferauto vor und packen dann aus.

  7. Stephan . sagt:

    Aus eigener Erfahrung kann ich beipflichten, dass in den Containern viel Gewerbemüll landet.

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