CO2-Flucht

Wenn ihr nach CO2-Flucht googlet, dann findet ihr im Moment 4 Treffer.

Gehört habe ich gerade das Wort im Stream des europäischen Parlaments. Da fragte eine Parlamentarierin, was denn die EU tun könne, falls die energieintensive Industrie einfach CO2-Flucht begeht.

Ich habe den Begriff so verstanden: CO2-Flucht passiert dann, wenn Unternehmen aus der EU auswandern, um den Konsequenzen von zu geringen CO2-Emissionsreduktionen zu entgehen. Also überall dort, wo viel fossile Primärenergie verbrannt wird.

Der zuständige Minister meinte sinngemäß dann:
In der WTO sind andere Staaten wie USA, Japan, Russland, Brasilien, Indien und China, die sich darüber „keinen Kopf“ machen. Und weil es keinen globalen Ansatz gibt, CO2-Emissionen zu begrenzen, kann über die WTO kein Instrument eingesetzt werden.

Fazit von mir: Irgendwelche extremen CO2-Begrenzungen einzuführen macht kein Sinn. Wenn es den Unternehmen in der EU zu weh tut, gehen sie weg und die Arbeitsplätze sterben weg. Persönlich halte ich die ganze CO2-Diskussion eh für Schwachsinn, weil sie das echte Problem verdeckt. Das Problem ist die fossile Primärenergie. Und genau deren Aufbrauchen muss beendet werden. Vielleicht spielt die Politik auch mit gezinkten Karten und will genau das erreichen, indem sie ihrem „Stimmvieh“ Umweltschutz vorspielt und hintenrum energetische Dauerhaftigkeit durchsetzen will. So dass der naive Bürger nicht merkt, welche drastische Sparmaßnahmen ihm die Politik da vor die Tür setzen will.

Fazit hin oder her: Wenn wir fleissig die Verschwendung (Beleuchtete Werbeflächen zum Beispiel) von Energie stoppen und weiter in Energieeffizienz investieren (Langlebigkeit, Reparierbarkeit, Sparsamkeit, Ersetzen von fossiler Primärenergie) dann brauchen wir uns um das CO2 keine Sorge machen. Und ganz nebenbei sollten wir unseren Weg den anderen Ländern auf der Welt auch aufzeigen. Wenn wir mit Energieeffizienz kein Geld verdienen, dann tut es früher oder später jemand anderes.

Falls wir es aber versäumen, anderen Nationen gute Werkzeuge mit auf den Weg zu geben, dann könnt ihr den Tauchurlaub am Korallenriff im Jahre 2075 schon mal gedanklich streichen. Es könnte sein, dass es dann kaum noch Korallen gibt. Ozeane puffern nämlich CO2 und versauern dadurch und dass beisst sich mit der Kalkchemie.

So, und nun kann Google einen weiteren Treffer verbuchen.

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619 Antworten zu CO2-Flucht

  1. Andy sagt:

    Beleuchtete Werbeflächen kann ich mir auch in Zukunft vorstellen, aber netzunabhängig mit Solarenergie – die gibt es ja genug. Die Technik dazu ist mit Sicherheit kein Problem. Wenn Städte sich weigern Werbeflächen an das Stromnetz anzuschließen, ist die Durchsetzung auch kein Problem. Ein Verbot von Heizpilzen ist ja auch kein Problem.

  2. Stephan sagt:

    Wobei die Batterien für die Pufferung von Werbestrom eigentlich für etwas besseres gebraucht werden.

    Wenn wir einfach und ökologisch Strom speichern könnten, würde ich dir zustimmen. So ist und bleibt Strom in der Werbung eine Verschwendung.

  3. Drops sagt:

    *Zustimm* Stephan

    CO2 ist mE allerdings die Ablenkung von den wirklichen Ursachen: In letzter Zeit hat man kaum etwas über die Belastung durch Schwermetalle gesagt. Diese sind doch der entscheidende Faktor bei der Belastung der Umwelt inkl. Lebewesen.

    Es ist schon merkwürdig wenn man einerseits ständig etwas über Klimaerwärmung hört und anderenseits durch den Rückgang der Sonnenflecken eine Abkühlung hin zu einer kleinen Eiszeit erwartet.

  4. Sonic Lux sagt:

    Ich glaube das Thema kann und wird hier nicht geloest werden. Ueber Sinn und Unsinn von Werbung kann man streiten. Aber wenn du dir die Frage stellst, dann musst du dir auch Gedanken machen ob nicht der Server auf dem deine Webseite laeuft und Strom verbraucht eine Verschwendung ist.

    Ich finde solche Grundsatzthemen wie Sinn und Unsinn von XYZ sind Verschwendung von koerperlicher Energie …

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