Vor 2 Tagen schrieb ich ein paar Gedanken zu bringmirbio.de nieder. Per E-Mail setzte ich bringmirbio über den Blogbeitrag in Kentnis. Gestern abend erhielt ich erfreulicherweise Antwort.
Ich habe die Antworten zu den einzelnen Kritikpunkten gleich an Ort und Stelle in den Text eingebaut. Folgt also einfach dem Link, und lest die Antworten im Kontext. Einen Abschnitt spreche ich hier aber nochmals gesondert an, den der Logistik.
Ich schrieb:
bringmirbio versendet im Pappkarton. Das Ding wird in der Regel weggeschmissen. Warum da keine Mehrwegverpackung verwendet wird, ist mir schleierhaft. Überhaupt müssten sich alle Direktversender mal zusammentun und einen europaweiten (oder globalen) Standard für Versandverpackungen etablieren. Im Zusammenspiel mit den Packstationen der Post könnte man ganz elegant Verpackungskreisläufe realisieren. 20 € Pfand für eine ordentliche Verpackung tun einem ja nicht weh.
bringmirbio.de antwortet:
Hier haben wir schon einige Jahre Erfahrung. Wir haben schon mit der Postbox versendet –Katastrophe- die Produkte waren dann nicht mehr zu gebrauchen. Aber gerade mit der Logistik haben wir die meisten Probleme. Das liegt aber an der Branche, das ist denen schei… egal wie so ein Paket beim Kunden ankommt. Die besten Erfahrungen haben wir mit dem Express Service von DHL, dort haben wir die wenigsten Reklamationen, und die Kartons haben hier den Vorteil bester Qualität und fungieren als Knautschzone. Alle Verpackung soll nach Möglichkeit in die Papiertonne wandern.
Die Packstationen der Post eignen sich leider nicht für den Paketversand, die sind einfach zu klein. Das Pfandsytem Postbox ist letztes Jahr eingestellt worden. Die Kosten für verschwundene Postboxen waren immens.
Scheinbar gibt es im Interessengewirr bei der Verpackung im Logistikbereich totales Chaos und es wird das Praktikablste einfach gemacht. Das will ich mal versuchen aufzudröseln:
Pfandsysteme
Die ganze Versenderbranche müsste beim Wiederverwenden von Verpackungen zusammenarbeiten. Ohne Standards wird das in einer Marktwirtschaft aber nichts. Die Rolle des Empfängers muss dabei ganz besonders bedacht werden. Er ordert ja ein Produkt und ihm ist die Verpackung egal. Deshalb muss der Umgang mit der Verpackung besonders bequem für ihn sein.
Am sinnvollsten hat der Bote 30 Sekunden Zeit und nimmt die leere Verpackung gleich wieder mit. Geht das nicht, sammelt man die Verpackungen an Orten, die man eh besucht oder auf dem Weg liegen. Ja man braucht ein richtiges System, wie bei den Flaschen. Sonst kommt zumindest im Privatbereich nur Verlust zu stande.
Pappe statt Plastik
Eine stabile Plastikkiste kann man auch schon mal etwas ruppiger behandeln. Die geht ja nicht so leicht kaputt und weicht auch nicht gleich durch. Ganz praktisch eigentlich. Hat der Bote aber keinen Bock oder steht sonstwie unter Stress, dann fliegen die Boxen eben etwas höher/weiter als sonst. Einer Pappkiste sieht man sowas an und der Empfänger könnte nörgeln. Einer harten Kiste tut das nix. Aber dem Inhalt. Gerade wenn es empfindliche Güter sind.
Daneben kann man eine Pappkiste auch noch verbrennen. Das ist in unserem Kulturkreis vielleicht weniger üblich, aber manch einer in ärmlichen Ländern wird das braune gewellte Brennmaterial vielleicht schätzen.
Wieviel Ressorucen eine Pappkiste zum recyclen verbaucht, weiss ich nicht genau. Doch letztlich könnte man selbst diesen Aufwand sparen und die Pappkiste gleich mehrfach zum versenden nutzen. Die meisten Pappkisten sind nach dem Versand genauso gut wie vorher.
Doch scheinbar ist wegschmeissen eben die einfachste Lösung, an der sicher auch noch verdient wird.
Versand ist eine Einbahnstrasse
Geld gegen Ware. Das ist der Deal. Beim Versand fliesst das Geld elektronisch. Der materielle Pfad zeigt nur vom Anbieter zum Empfänger. Darauf ist die Logistik ausgelegt. Den Rückweg gibt es gar nicht. Dieser kostet aber auch. Wie realisiert man die Kostenverlagerung vom Papprecycling zur Mehrfachverwendung? Und wie verändert man die Einstellung der Menschen? Das sind echte Probleme.
Fazit
Ohne den Willen zur Sparsamkeit bei allen Beteiligten wird sich kein Pfandsystem auf breiter Basis durchsetzen. In klar umrissenen Systemen ist das schon jetzt anders, das beste Beispiel sind die Apotheken (in Dresden). Hier bei uns werden Medikamente in Plastikkisten verteilt. Da hat sich ein veritables Kreislaufsystem gebildet, was scheibar allen nützt. Ein anderes Beispiel sind die grünen Gemüsekisten, die jeder beim Gemüsehändler sieht. Der ordiniäre 20-Fuss-Container ist ebenso ein gutes Beispiel für die Effizienz eines globalen Verpackungssystemes, nur zu groß für eine Kaffemaschine. 😉
Vielleicht stimmt auch meine Perspektive nicht? Bei der Recherche im Netz findet man nämlich schon eine ganze Reihe Mehrweg-Logistiker. Einen Link setze ich mal. Es gibt sogar Mehrwegpaletten für Flachbildschrime.
Ich schliesse mal mit der These: Einzig Bildung und Erziehung wird helfen, Mehrwegtransportsysteme gesellschaftsfähig zu machen. Wenn das nicht gewünscht ist, müssen Gesetze her. Ansonsten wird das nie etwas mit Sparsamkeit.
Nachtrag: Zu hohe Kosten wären auch ein Argument für Mehrfachverwendung.
Von Mehrwegsystemen aus Kunststoff halte ich persönlich nicht sehr viel. Auch Kunststoffbehälter sind nach einigen Durchläufen oft nicht mehr zu gebrauchen und müssen dann als Sondermüll entsorgt werden. Ausserdem haben wir schon genug Plastik im Umlauf. Man denke nur mal an die ganzen Plastikflaschen mit Wasser usw.
Wir setzen in unserem Verpackung Shop auf Verpackungen aus Pappe und Wellpappe. Wo es technisch geht haben diese Verpackungen einen Wiederverschluß. Damit kann man sie auch mehrmals benutzen.
Durch kurzfristige Einsatzplanung in unserem Unternehmen kann es hin- und wieder vorkommen, dass wir Fracht- und Laderäume an unterschiedlichen Standorten benötigen, um die Geschäfte optimal weiter laufen lassen zu können. Die Firma HU International UG (www.transportvermittlung-hu.de) ist seit Jahren ein zuverlässiger Partner an unsere Seite. Schnelle, flexible, individuelle Lösungen werden einem hier garantiert.