Opera Unite

Die Norweger sind einfach mal cool, die Bauen einen Webserver in ihren Webbrowser ein und machen damit zentrale Strukturen obsolet. Da soll das Weltnetz wirklich in die Hände der Leute, die das Netz bilden.

Denkt man den Gedanken mal zu Ende, dann wird sowas wie Flickr/Twitter überflüssig. Die Daten liegen zu Hause auf einem kleinen Opera-Unite-Kasten und man teilt sie mit „dem Netz“ (den anderen Internetnutzern). Opera Unite kann ja auch untereinander kommunizieren, so dass soziale Netze ebenso denkbar sind. Das beste ist aber, man hat totale Kontrolle. Sogar über die Stromversorgung seines Opera Unite. Obs Strom aus der Steckdose oder vom Solarpanel mit Batterie ist, entscheidet in Zukunft der User und nicht irgendein Business-Heini.

Und wenn Opera Unite mit Wave von Google kombiniert wird, dann sind die Möglichkeiten endlos. Beam me in, Neo!

Nachtrag: Damit sich die Opera Unite Knoten im Netz auch finden, braucht man einen Opera-Benutzeraccount. So ganz dezentral geht es wohl noch nicht. Aber das kann ja noch kommen. Filesharing brauchte am Anfang ja auch dicke Server, heute geht es ohne, DHT sei dank.

Nachtrag 2: Wer will, kann mir testweise eine Nachricht auf meinem Kühlschrank hinterlassen. Einfach http://work.momocat.operaunite.com/fridge/ aufrufen und einen virtuellen Klebezettel hinterlassen.

Nachtrag 3: Opera könnte Unite filtern.

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171 Antworten zu Opera Unite

  1. Sonic Lux sagt:

    Juhu noch mehr unsinniger Content im Netz…

    Ich wuerde niemals einen „richtigen“ WebServer wie Apache, etc …gegen so ein Web2.0 Krueppelkind wie das Opera Unite eintauschen…
    Ich hoffe dieser Hype verschwindet schnell wieder…

  2. tja.. und wenn man das ganze sinnvoll bauen will, dann bräuchte man eigentlich nur die privaten netze, firewalls und sonstigen hindernisse weglassen und jedem rechner eine eigene, eindeutige Adresse zuordnen.

    Zum Glück gibt es eine solche Technologie schon, sie nennt sich IPv6 (und für bereits jetzt nutzbares könnte man ja eine einfache Kombination aus DynDNS-Diensten und Portforwarding verwenden)

    Kurz gesagt… ich sehe nicht eine einzige Anwendung für den Blödsinn, entweder ich habe Inhalte die ich allen zur Verfügung stellen will, dann ist es kein Problem sowas auf einem immer aktiven System @home zu hosten oder ich will nur mal kurz Konsument spielen, dann kann ich auch weiterhin prima hinter meinem NAT mit meinem Netbook rumsurfen.

    • Stephan sagt:

      Kann deine Mutter ein Portforwarding in ihrer FritzBox einstellen? Kann sie 2-3 klicken und dabei Unite und Photo-Sharing aktivieren sowie den passenden Sharing Ordner auswählen?

      Seht es doch als Stino-Anwendersicht und nicht durch die Technikerbrille. Ein paar Klicks und eine URL-Weitergabe später, hat man seine Bilder geteilt. Das ist alle mal besser, als seine Bilder auf eine krude web2.0-Seite hochzuladen, wo man nicht weiß, was dort passiert.

      Und wenn es technische Lücken gibt, so finde ich die Idee auf alle Fälle cool. Brechts sprechende Röhren werden in einer anderen Form Realität.

  3. Elbnymphe sagt:

    Was sind denn Brechts sprechende Röhren (sorry, vom aktuellen Beitrag verstehe ich nur Bahnhof)?

  4. Stephan sagt:

    Naja…Brecht hat eine Radiotheorie entwickelt. Die besagt sinngemäß, dass jeder Radiohörer auch Sender sein sollte/könnte. Dann gibt es keinen Meinungsmeister mehr, sondern alle sind gleich. Medium demokratisieren.

    Jetzt der Bezug zu dem Beitrag: Opera hat seinen Browser um eine Komponente erweitert, die es einem erlaubt, aus seinem Browser auch Informationen ins Netz zu stellen. Ohne einen anderen Server anzumieten oder irgendwo ein Blog anzulegen. Der Server ist quasi im Browser gleich mit drin.

    Damit kann man mit dem Browser nicht nur konsumieren(webseiten abrufen/formulare ausfüllen) (analog Radio) sondern auch senden (analog einem Webserver).

    Somit kann jeder aktiv am Web teilnehmen, ohne irgendjemanden seine Daten geben zu müssen. Einzige Voraussetzung ist: Der opera-Browser mit aktiviertem unite-Modul läuft auf dem Rechner.

    Übertragen wir das mal auf die aktuelle Lage im Iran: jeder opera-Nutzer könnte mit Opera Unite eine Webseite/Blog auf seinem persönlichen Rechner laufen lassen und so Nachrichten der Welt bereitstellen. natürlich nur, solange der Iran die notwendige technische Komponente (Proxy-Server, so ne Art Vermittler) auf http://www.operaunite.com/ nicht blockiert.

  5. Elbnymphe sagt:

    Danke für die Erklärung.
    Ich versuche schon, als Non-Nerd Schritt zu halten bzw. mitzudenken, aber man hat nicht immer Lust, einen Artikel zu lesen, wenn man erst dreißig Scahen bei Wikipedia nachlesen muß. Und manchmal ist man eben (denk)faul. Aber ich denke, im Prinzip hab‘ ich’s kapiert (darf bloß keiner nachfragen).

  6. Pingback: Opera Unite & Alexander Kluge « Elbnymphes Endnoten

  7. Ingmar sagt:

    Soweit ich weiss, wird Unite aber nicht Open Source sein und es braucht einen zentralen Opera Acount?

    Und noch etwas zu Wave:

    Wir beginnen gerade das erste „German Wave Camp 2009“ anzuschieben:

    http://WaveCamp.org

    WaveCamp.org dient als Netzwerk zur Vorbereitung und Planung des German Wave Camp 2009 in Berlin sowie dem monatlichen WaveWednesday in Berlin.

    Diese (Un-) Konferenzen sollen dazu beitragen die gesellschaftliche Innovation rund um das Google Wave Federation Protocol in Deutschland zu fördern und die an diesem Ziel Interessierten miteinander zu verbinden.

    Das Netzwerk ist offen für alle, die gerne mitmachen möchten! In den Foren können auch kreative Gedanken ausgetauscht werden rund um den Einsatz von Wave in Bildung, Unternehmen, Organisationen usw.

    Falls dich Wave noch mehr interessiert und du Lust an weiterem Austausch hast, schau einfach vorbei. Wir würden uns freuen dich auch dabei zu haben! 🙂

    Liebe Grüße
    Ingmar

  8. André sagt:

    Also ich finde Opera Unite echt nützlich!

    Ich schicke mir täglich Sachen von zu Hause zur Arbeit und von dort dann wieder zurück. Per Mail ist das fürn Arsch, denn die Sachen sind oft bis 100 MB groß.

    Mit Opera Unite lass ich einfach zu Hause den Rechner laufen und kann von der Arbeit aus drauf zugreifen. Und nebenbei hab ich gleich noch Musik und Videos. Was will man mehr…

    Aber ok, um mit anderen Leuten Daten auszutauschen ist das nicht sonderlich prickelnd… allein schon, weil die meisten wohl ihre Rechner nicht (so wie ich) dauerhaft laufen lassen. Und die Sache mit der „vollen Kontrolle“ ist auch nicht so doll… denn entweder setzt man ein Passwort für alle Besucher, oder keins… eine Unterscheidung ist nicht möglich.

    Trotzdem… für meine Zwecke ist es super.

    • Stephan sagt:

      Wäre es in diesem Fall nicht besser eine kleine Storage-Kiste hinzustellen, auf die du via SFTP zugreifen kannst? Das würde unter 10 Watt Strom brauchen und du hast den selben Effekt.

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