Mistmilch – Milchmist – Der Mist mit der Milch

Ich muss mal die Sächsische Zeitung oder auch Bild.de zitieren, da steht:

Die Agrarminister von Bund und Ländern haben … von der EU mehr Hilfe für Milchbauern gefordert. Sachsens Agrarminister Frank Kupfer (CDU)…warnte zudem vor nationalen Alleingängen bei der Mengenbegrenzung. «Mit Hilfe der Milchquote wird seit vielen Jahren versucht, die Gesetze des Marktes auszuhebeln», sagte Kupfer am Freitag laut einer Mitteilung. Das funktioniere bei einem weltweiten Markt aber nicht. Stattdessen müsse der Milchverbrauch angekurbelt und der Export gestärkt werden, sagte er.

Mein Kommentar: Da können wir ja von Glück reden, dass keiner unserer hohen Herren einen nahen Verwandten in Afrika oder sonstwo hat, der in irgendeiner Art durch die Exportsubventionen der EU um seine Arbeit gebracht wird.

Und bitte, was soll die Mär vom globalen Milchmarkt? Ich kann mir allenfalls vorstellen Käse um die Welt zu verschiffen, aber das wars auch schon. Alles andere ist nur sinnloses Theater.

Mein Vorschlag: Der Staat sollte den Bauern eine Unterstützung zum Übergang in eine extensivere Landwirtschaft gewährleisten und vielleicht eine Rückkehr der Molkereigenossenschaften unterstützen. Zusammen mit einem verantwortungsvollen Handel wäre so ein fairer Umgang mit Milch für alle gewährleistet. Dann würden nicht solche unsäglichen Zielkonflikte (taz) entstehen:

Die Molkereien in Engels Verband verarbeiten rund 95 Prozent der deutschen Liefermenge. Die Organisation liegt seit langem im Clinch mit dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), dem rund ein Drittel der 97.000 Milchbauern angehören. Es sind vor allem die BDM-Mitglieder, die seit eineinhalb Wochen nicht mehr an die Molkereien liefern. Die Landwirte klagen, dass sie für ihre Milch nur die Hälfte der Produktionskosten erhielten. Sie verlangen, die Menge zu begrenzen, damit der Preis steigt. Die meisten Molkereien dagegen lehnen solche Regeln ab, um mehr exportieren zu können.

Damit wird auch ganz klar, warum die Politik nicht eine sinnvolle Quotenregelung auf die Reihe bekommt. Denn nach dem alten Witz wird die Politik nicht von der Industrie bestochen, sondern die Industrie ist die Politik.

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