Reis, Reis, Bayer (Aventis), Genreis

Genreis hier, Genmais dort, Gensoja woanders und Genauberginen wieder woanders. Die Namen dahinter sind allesamt bekannt, zum Beispiel könnte man nun Bayer (hat Aventis 2001 gekauft), Monsanto oder Pioneer nennen, aber es gibt sicher weitere. Aber höchst wahrscheinlich haben diese Konzerne die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Wirt ist die Natur und die kümmert sich in ihrer unnachahmlichen Art um Vermehrung, Kreuzung, ja man könnte sagen um den biologischen Drang der Artenvielfalt. Es mischt sich, was (nicht) zusammenkommen soll.
Die Quintessenz der ganzen Natürlichkeit ist, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel in unsere Nahrungskette gelangen. Wir in Westeuropa bräuchten diese aber Wirtschaftlichkeitsgründen erstmal nicht. Unsere Landwirtschaft ist so produktiv, dass wir Flächen stilllegen können und sogar Getreide als offizielles Brennmaterial anmelden wollen. Die Lebensmittelfabriken produzieren genug Überschuss, deren Ausmaße eigentlich keinem bekannt sind. Und nun vernichten wir auch noch (amerikanischen und chinesischen) Reis.

Jetzt könnte ich auch noch ein Bild von einem hungernden Kleinkind zeigen, aber ich denke, das ist nicht nötig. Man könnte meinen, wir hätten einen faustischen Pakt mit dem Teufel geschlossen. So soll es uns zu Lebzeiten prächtig gehen, was kümmert uns die Zeit nach unserem Tode? Zu allem Verdruss gibt es noch nichtmal eine verständliche Kennzeichnungspflicht, wenn Lebensmittelkomponenten (so heissen jetzt Zutaten in der Lebensmittelindustrie) mit Gentechnik hergestellt werden. Ich als Verbraucher wünschte mir ein ganz einfaches Label, auf dem ein ja oder nein steht. Damit könnte ich feststellen, ob irgendwo mit Gentechnik gearbeitet wurde oder nicht. Aber so ein einfaches Kennzeichnungssystem steht uns Bürgern ja scheinbar nicht zu, kompliziert muss es sein. Vielleicht sollte man mittlerweile nicht die gentechnisch modifizierten Nahrungsmittel kennzeichnen, sondern nur die komplett gentechnikfreien Lebensmittel? Das dürfte vielleicht sogar einfacher sein und immer einfacher werden, da die Natur schon dafür sorgen wird, dass sich die neuen „künstlichen“ Gene irgendwie verbreiten.

Das Vertrauen in irgendwelche Institutionen ist bei mir jedenfalls nicht mehr vorhanden. Vor allem die Politik macht nicht den Eindruck, als könnte sie souverän irgendein Problem meistern. Die Apparate versumpfen im Bürokratie-urwald und produzieren immer kompliziertere Normen und Regeln. Und am Ende wundern sich alle, wenn nur noch 50% Wahlbeteiligung herrscht. Wer ist denn da noch motiviert, sich in dieses Chaos zu stürzen und für Ordnung zu sorgen. Ich jedenfalls hätte wenig Lust, diesen Scherbenhaufen anzufassen. Da schneidet man sich entweder in die Finger oder die Scherben zerspringen beim Anfassen zu Glasstaub, den man nur noch mit dem Staubsauger beikäme. Aber wer will schon gross rein machen?

Mal sehen, ob wir irgendwann Bilder von der Zerstörung des Reises sehen. Das sollte in unserer bunten Medienwelt doch hinzubekommen sein.

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54 Antworten zu Reis, Reis, Bayer (Aventis), Genreis

  1. SteffenH sagt:

    Vielleicht versuchst du dich erst einmal mit den Details der Gentechnik zu befassen, bevor du dein Nein und seine Umsetzung diskutierst. Am Anfang steht die Problemerfassung, dann die Lösung, nicht umgekehrt. Schöne Grüße Steffen

  2. Stephan sagt:

    Das die Natur an sich auch Gentechnik betreibt ist mir klar. Mutation und Rekombinatuion sind mir nicht fremd. Aber dennoch sehe ich einen deutlichen Unterschied in Dingen die einfach passieren und den Dingen die vom Menschen gemacht werden.

    Klar könnte ich zu Bayer gehen und fragen: Hey ihr bösen bösen Onkels, was macht euer Reis in meiner Tüte. Doch werden die mir eine Antwort geben? Ich glaube kaum.

    Und das Gentechik zur Steigerung der Erträge benutzt wird, ist mir auch klar. Ohne diese Effizienzsteigerung würde die Aubergine aber nicht so schön sein, oder der Hektar eben weniger Ertrag bringen. Ich frage da ehrlich, wo ist das Problem?

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