Faulmeister oder arme Bauarbeiter?

Ich bin heute über den Wiener Platz in Dresden gefahren, mit dem Rad. Bekanntlich wird am Bahnhof und am Platz gebaut und so verwundert es nicht dort auch fleissige Bauleute zu sehen. Diese kommen wohl auch mit dem Auto und parken es. Und zwar so:

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Na fällt was auf? Das sieht aus wie auf dem Bau! Gut es wird gebaut und so weiter und ausserdem muss man das Auto doch irgendwo abstellen. Wie wäre es vielleicht mit der Tiefgarage? Die ist keine 200 Meter weit weg und hat sogar freie Plätze.

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Jetzt könnte man natürlich eine Tüte Mitleid für die armen, hart arbeitenden Leute öffnen, doch wäre das in meinen Augen nicht der richtige Weg. Wer mit dem Auto in einer Stadt herum fährt, der soll auch auf den dafür vorgesehen Plätzen parken. Gerade in Stadtzentren ist es eigentlich normal, dass bis auf Anwohnerstellplätze jeder Parkplatz gebührenpflichtig ist. Für Arbeitnehmer gibt wahrscheinlich Sonderkonditionen in Tiefgaragen oder gar private Parkplätze. Aber ausgerechnet hier wird geparkt wie im wilden Westen. Wenn man den Arbeitern eine Unterstützung geben möchte, so finanziert man ihnen ein Parkplatz während ihrer Arbeitszeit an dieser Baustelle. Damit ist dann allen geholfen. Der Parkplatzbetreiber hat gesicherte Einnahmen und kann billigere Tickets abgeben. Bürger und Touristen brauchen diese wilde Parkerei nicht zu „ertragen“ und nicht zu letzt würde man ein Stück mehr Natur wahrnehmen können.

Ich mag vielleicht kleinlich mit meinen Ansichten sein, aber von Arbeitskultur kann hier nicht gesprochen werden. Ausserdem entspricht es nicht meinem Ideal einer Stadt, dass man mit seinem Privatwagen unmittelbar bis zur Arbeitsstelle fährt. Ist das Auto selbst Arbeitsplatz (Lieferwagen, Kastenwagen oder Vertreterlimousine), dann soll es natürlich seine Funktion erfüllen.

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