Lebensmittelknappheit und so

Jetzt staunen sie alle über gestiegene Nahrungsmittelpreise. Hinzu dämmert es nun wohl den meisten, dass die EU mit ihren Exportsubventionen massiv lokale Märkte außerhalb der EU kaputt (taz) gemacht haben. Aber ist das wirklich alles so neu?

Ich glaube kaum. Irgendwelche Kritiker gab es bestimmt schon immer. Nur nimmt die nicht wichtig, weil wir mit unserer eingeschränkten Wahrnehmung eben die Brisanz der Kritik nicht erkennen können oder wollen. Ich erinnere da nur an das natürliche menschliche Maß, dessen Größe ich für mich noch nicht so recht gefunden habe. Aber vielleicht sollte ich mich einfach an den historischen Strukturen orientieren.

Noch ein Gedanke: Warum hat die EU nicht auf Biolandwirtschaft umgeschaltet, als sich herausgestellt hat, dass niemand mehr die Milchseen austrinken, Butterberge und Weizengebirge auffuttern kann? Es wäre doch ein leichtes gewesen, statt auf Quantität wieder auf Qualität zu setzen. Falls die Erträge zurückgegangen wären, hätte das niemanden geschadet. Es hätte nichts mehr exportiert werden müssen und die Bauern bei uns könnten auch von ihrer Arbeit leben.

Ich schreibe das hier so locker hin. Vielleicht kann ich auch nur so naiv sein, weil ich nie echte Lebensmittelknappheit erlebt habe. Ich sehe den Lebensmittelmarkt ja nur auch meiner persönlichen Froschperspektive.

Trotzdem ist mir nicht klar, warum Lebensmittelversorgung globalisieren muß. Wo wäre Afrika heute, wenn die mit ihren Problemen allein geblieben wären? Wenn Afrika nicht als Markt für Nahrungsmittel aus der ersten Welt gesehen würde?

Mhh…ich bin irgendwie verstört. Massivst sogar.

Noch ne kleine gehörte Geschichte: Die Leute im Jemen bauen kaum noch selber Lebensmittel an. Die sind/waren so billig auf dem Weltmarkt zu haben, dass sich der Anbau nicht mehr gelohnt hat. Also verfallen die Felder oder werden nur noch zum Anbau von Khatt benutzt. Ab Mittag sieht man die Leute dort nur vom Khatt geplättet in der Kante rumsitzen.

Und nun haben wir durch die globale Verschränkung Probleme, die eigentlich nicht zu lösen sind. Vielleicht ist das gut so: Selbst schuld! Wie hieß es doch so schön: Gehe direkt zurück zum Start und ziehe keine 2000 DM ein.

Ich bin ja mal gespannt, welchen Grundtenor die Auswertung der Blogparade zum Konsum und Umwelt haben wird.

Hier noch ein Tip:
Indien 2025… Der erwachende Riese bei Arte+7. Die Inder sich nämlilch gerade auf Sinnsuche in der Landwirtschaft. Falls sich jemand den Stream auf die Platte bannen will, dem gebe ich noch die direkte Adresse des Streams:
mms://a903.v39759a.c39759.g.vm.akamaistream.net/7/903/39759/v0001/artegeie.download.akamai.com/39759/mfile/arteprod/A7_SGT_ENC_04_037910-000-A_PG_HQ_DE.wmv

Mit dem VLC, kann man das Ding dann sichern. Netzwerkstream öffenen -> Erweiterte Optionen -> Stream/Sichern -> Einstellungen -> Datei -> rohen Input sichern

An die Streamadressen kommt man, wenn man die http-Adresse des Speicherortes mal mit einem Texteditor öffnet.

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Eine Antwort zu Lebensmittelknappheit und so

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