Kalter Frieden

Das ist doch mal eine schöne Formulierung, die der Peter Zudeick in seinem Tagesrückblick von gestern im hessischen Kulturradio gebraucht hat.

Er hat den Rüstungsexporteur Deutschland in 50 Minuten beleuchtet. Ein lohnenswertes Stück Radio! Am Ende scheint es für mich so zu sein, dass die Gesetze da sind, aber nicht durchgesetzt sind.

Dauer: 50:38 min.
Autor: Redaktion Der Tag
Datum: 19.08.2008
Beschreibung: Waffenhandel und Korruption: Deutsche Firmen sollen südafrikanische Spitzenpolitiker bestochen haben, um Aufträge für Fregatten und U-Boote zu ergattern. Ja, und? Deutschland gehört seit Jahrzehnten zur Weltspitze der Waffen-Exporteure, da ist so ein bisschen Korruption das kleinere Übel. Wir liefern alles, was tot macht und Geld bringt, und die angeblich strengen Ausfuhrbestimmungen werden durch geschickte Interpretation umgangen: Man exportiert Systeme mit verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten, man exportiert einzelne Komponenten, die erst im Abnehmerland zu Waffensystemen zusammengesetzt werden. Waffen für die Welt, Deutschland ganz vorn mit dabei: Heute Abend in DER TAG.

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Link zur Audiodatei (mp3 von hr-online).

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6 Antworten zu Kalter Frieden

  1. Heiko sagt:

    Folge dem Faden der Gewinner und du findest die Schuldigen. Selbige sind es auch, welche die „Demokratien“ beherrschen. Denkfabriken und Meinungsmacher sind nur die Handlanger des alten Geld- und Finanzadels.

    Man entschuldige die komprimierte Schreibweise, aber warum ewig dieses Lied singen: „Wir sind ja da so schlecht.“, „Warum ändert sich nichts.“. Nein wir müssen die wirklichen Wurzeln finden. Allerdings geht dies auch mit der Erkenntnis einher, daß dieses Geschwulst bzw. Netzwerk global agiert und meines Erachtens wohl nicht so leicht zu beseitigen ist. (Wenn nicht sogar unmöglich)

  2. Stephan sagt:

    Es gibt kaum sinnvolle Quellen um darüber zu schreiben. Klar kann ich aus vielen Quellen irgendeine Verschwörung von Adel, Hochfinanz, Großindustrie und Medien herbeibeschwören, doch was hilft es?

    Man müsste es auf die einzelnen Menschen runterbrechen und dokumentieren, wer mit wem zusammenkommt. Dann findet man mit Sicherheit interessante Netzwerke.

    Und dass beginnt im Moment mit dem Internet. Weil da an der Presse vorbei nach dahinterliegenden Strukturen gesucht wird. Jedoch ist mir da bis jetzt noch nix halbwegs glaubwürdiges untergekommen. Die INSM ist ja ein Paradebeispiel, wie die Strukturen dahinter aussehen. Nur liegt da eben sehr viel im Nebel.

  3. Herbert sagt:

    Ich denke mit der Suche nach verschwörerischen Netzwerken die am Übel der Welt schuld sind, macht man sich es etwas zu einfach. Sicherlich ist jeder Mensch dazu geneigt in Kategorien wie gut und böse zu denken, nur sind diese Unterscheidungen eben nicht so einfach wie man gern hätte. Das oft bemühte, aber deswegen nicht weniger geltende, Zitat von der „grauen Welt“ ist leider noch immer zutreffend.

  4. Heiko sagt:

    Zu einfach, Herbert?
    Nein ganz und gar nicht. Einfach machst du es dir getreu dem Satz von Noam Chomsky: „Man hüte sich vor der Relativierung in Zeiten des Neo[feudalismus]“.

    Es ist auch eine geschickte Art der Rhetorik und vielleicht auch ein wenig positive Erkenntnis zu behaupten alle Menschen neigen zu gut und böse. Entscheidend allerdings ist wie sie im Alltag handeln. Nach deiner Argumentation kannst du ansonsten eine Mutter Theresa einem Serienmörder gleichsetzen.

    P.S: Den Faden der sich hin zur Erkenntniss über verschwörerische Netzwerke (sprich im geheimen bzw. nichttransparenten Hintergrund) zieht, mußt du selber finden. Ein wichtiger Stichpunkt dabei ist das Wort „Geostrategie“. Napoleon sagte angeblich sinngemäß: „Schau auf die Landkarte um die Politik zu verstehen“.

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