Schätzfrage: Wie alt ist das Neujahrsgebet?

Neujahrsgebet des Pfarrers der Kirche von St. Lamberti in Münster, Westfalen

Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen, aber auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr Erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen. Aber nicht sofort!

Abgeschrieben habe ich das Gebet aus der Sächsichen Zeitung vom 31.12.2008, weil die deutliche Wortwahl doch beachtlich ist. Auflösung erfolgt in den nächsten Tagen hier an dieser Stelle im Nachtrag.

Nachtrag: Meiner Quelle nach stammt das Gebet aus dem Jahre 1883. Aber da damals weitergenutzt wurde, gehe ich davon aus, dass der unten angegebene Link (pdf) auf das Jahr 1864 verweist.


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393 Antworten zu Schätzfrage: Wie alt ist das Neujahrsgebet?

  1. Sprachlich und inhaltlich macht es eigentlich einen sehr modernen Eindruck. Aber wenn du so fragst, dann ist es sicher nicht von 2008 😉

    Ich schätze mal es ist höchstens 150 Jahre alt, weil wahrscheinlich vor Mitte des 19.Jhds noch nicht so viel von „den Deutschen“ die Rede war.

  2. Das Trio sagt:

    Also aus deiner Frage schließe ich, dass das Gebet wohl doch schon einige Jahre alt ist. Die Grenzen weisen auf weniger fortgeschrittene EUisierung hin, also vielleicht vor 90. Danach geht es ja recht allgemein weiter. Aus der besseren Regierung könnte man wahrscheinlich auch noch Informationen ziehen … und dann trotzdem vollkommen falsch raten.

    Was ich jetzt auch machen werde: Ich tippe auf 30 Jahre (+/- 30) 😛

  3. Harald sagt:

    Wir haben dieses Gebet (etwas vollständiger) bereits im Januar 2006 in Dippolds Boten (http://www.dippolds-bote.de/modules/download_gallery/dlc.php?file=5) veröffentlicht und als Quelle „Führbittegebet eines Dorfpfarrers in Mecklenburg, welches er in seiner Neujahrspredigt am 1. Januar 1864 äußerte.“
    Aber manche Dinge bleiben vermutlich immer aktuell…

  4. Ist das cool! Muss ich mir unbedingt hinter die Ohre schreiben 🙂

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