Centralistische Dunnel Union

Bah! Geht’s noch? Was lese ich da in der Zeitung:

  • Tunnel am Pirnaischer Platz
  • Tunnel am Neustädter Markt
  • Tunnel vorm Karstadt am Dr.-Külz-Ring
  • Stauffenbergallee unter der Königsbrücker Straße durchtunneln

Und all das will die CDU. Das ist die selbe bekloppte Union die sich gegen einen Volltunnel am Waldschlößchen gesperrt hat. Ich hab da echte Neuronenkollisionen im Kopp, wenn ich da drüber nachdenk. Es ist einfach nicht zu begreifen.

Hier ein Bild von sz-online:

verkehr

Und wenn man die Dresdner CDU-Stadtratsfraktionsvorsitzende noch so zitiert, ist klar wie man bei der CDU Konflikte löst:

„Die Prioritäten Ritschers gefielen uns nicht“

Das muss man sich mal überlegen. Die CDU redet von Demokratie und sperrt Gegner politisch weg. Anstatt sich sachlich damit auseinander zu setzen, wird der andere vom Mitmenschen zum Feind und kann wegen Minderwertigkeit eliminiert werden. Das ist:

  • nicht christlich
  • nicht demokratisch

Fahrt zum Mond und nehmt eure Pendlerkutschen gleich mit, ihr Ignoranten! Und der Jörn Marx sollte mit seinen Visionen mal zum Arzt gehen. Da kann er Miss Piggy gleich mitnehmen und ihr dort einen Pille geben lassen, die ihr klarmacht, dass sie nicht für die Centralpartei an der Rathausspitze sitzt, sondern für alle Bürger.

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26 Antworten zu Centralistische Dunnel Union

  1. Frank F. sagt:

    Da der junge(?) Freund hier von „allen Bürgen“ schreibt, doch mal ein paar Frage:
    Was ist so schlimm daran, wenn der Verkehr verflüssigt wird, es also weniger Staus und Abgase gibt?
    Was ist so schlimm daran, wenn das Verkehrschaos am Külz-Ring, auch zu gunsten der Fußgänger, unter der Erde verschwindet?
    Und das mit dem „Wegsperren der Gegner“ haben in der Vergangenheit(und hoffentlich nie wieder) Parteien außerhalb der Mitte „erfolgreich“ praktiziert.

  2. stefanolix sagt:

    @Frank F.: Geht’s auch etwas weniger polemisch?

    Man kann sich ja zuerst mal die Frage stellen, ob es immer so überdimensionierte Bauprojekte sein müssen. Damit haben wir doch in Dresden gerade genug schlechte Erfahrungen gemacht (rund um den Wiener Platz kann man sich das ansehen …). Vielleicht bringt es mehr, wenn man erst mal die vielen kaputten Straßen, Radwege, Fußwege und Schienen saniert — und zwar so, dass man allen gerecht wird.

  3. FrankN sagt:

    @stefanolix: „Man kann sich ja zuerst mal die Frage stellen, ob es immer so überdimensionierte Bauprojekte sein müssen“ Schöne Bemerkung. Völlig phrasenfrei. Wir wissen zwar noch nicht einmal, wie die Verkehrstunnel überhaupt ausfallen werden, sofern sie überhaupt gebaut werden. Aber sie sind natürlich gleich wieder „überdimensioniert“.

  4. stefanolix sagt:

    Ich fand die Informationen zur Dimension der Bauprojekte in »SZ« und »DNN« ausreichend, vielleicht liest Du dort noch mal nach?

    Ich meine, dass wir vorher andere Probleme lösen sollten: ich würde zuerst bestehende Straßen, Radwege, Fußwege und Schienen sanieren. Das ist keine Phrase.

    So, und wenn Du jetzt eine konstruktive Antwort findest, dann können wir gern weiterdiskutieren. Wenn nicht, kann ich auch gern darauf verzichten.

  5. FrankN sagt:

    In der DNN habe ich nichts dazu gefunden (zumindest nicht im Netz). Das was ich aus der SZ habe, enthält zumindest keine Aussagen über konkrete Ausführungen der Tunnel. Insofern darf man schon skeptisch sein, wenn gleich wieder „Überdimensioniert!“ gerufen wird.

    Übrigens: Die Bemerkung „Vielleicht bringt es mehr, wenn man erst mal die vielen kaputten Straßen, Radwege, Fußwege und Schienen saniert“ klin gt zwar zunächst sehr richtig, ist aber im Prinzip auch Unsinn. Staugefährdete Knotenpunkte beseitigt man nicht, indem man woanders etwas saniert. Außerdem werden bereits ständig irgendwo Straßen saniert. Ab einer bestimmten Stadtgröße ist es auch gar nicht mehr möglich, wirklich einmal alles zu Ende sanieren zu können, weil bereits wieder die ersten Straßen saniert werden müssen, die man früher schon einmal saniert hatte. Insofern würde man mit dieser Herangehensweise „erstmal die kaputten … sanieren“ nie etwas Neues bauen bzw. einen Problempunkt grundsätzlich umgestalten können.

    Ausdiskutieren will ich das hier auch gar nicht, denn mir graut schon vor der deshalb ab morgen anstehenden Diskussion im DNN-Forum.

  6. henteaser sagt:

    „Was ist so schlimm daran, wenn der Verkehr verflüssigt wird, es also weniger Staus und Abgase gibt?“

    Nur: Wie groß ist das Stauproblem Dresdens tatsächlich, verglichen mit anderen Städten? Warum fahren Dresdner überhaupt mit dem Auto durch Dresden, um in Dresden zu arbeiten? Was ist so schlimm an Bus und Bahn? Inwiefern fördert es das Umdenken in Umweltschutzfragen?

    #firstwordproblems

  7. Stephan sagt:

    Frank, ich mache persönlich für eine Verkehrsverflüssigung so viel, dass kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Ich fahre Rad. Ich spare Verkehrsraum.

    UND ICH FAHRE AUF SCHEISS STRASSEN DURCH DRESDEN. Der Bischofsweg ist das letzte, über 100 Jahre alt und dort wird nie was passieren. Und der olle Marx will irgendwelche Tunnel bauen. Das geht einfach nicht. Wenn ich der Stadtgemeinschaft schon durch meine Radfahrerei bzw ÖPNV-Nutzerei was Gutes tue, dann sollte dafür was rausspringen: Und sei es ein ökonomischer Umgang mit dem immer zu wenigen Gelde.

    Wer nicht im Stau stehen will, kann auch Alternativen nutzen, anstatt die Straßen größer zu machen. 20 Kilometer Rad kann jeder halbwegs gesunde Mensch fahren. Und das kann er dann vorzugsweise in der City und sein Rad am P+R-Parkplatz lassen.

    Und was Überdimensionierungen angeht: Guck dir den Flügelweg an. Dort hätte eine clevere Kreisverkehrslösung installiert werden können, ja selbst mit Straba geht sowas. Hab ich in Prag schon gesehen. Das wäre billig und ökonomisch gewesen. Aber nein…sowas geht im Auto-Dresden ja nicht.

  8. henteaser sagt:

    Apropos „weniger Staus und Abgase“: Es ist schon eine ziemliche Unverschämtheit, diese Pseudo-Umwelt- bzw. Lungenschutz-Argumente zu bringen, wenn vorher – nicht nur in Dresden oder Ostdeutschland – jahrzehntelang Lobbypolitik für den Autoverkehr betrieben wurde. Zum Beispiel mit der sog. „Umweltprämie“. Die angedachten Baumaßnahmen mögen nach Fortschritt aussehen, sind jedoch zutiefst konservativ.

  9. FrankN sagt:

    @ Stephan: Du fährst Rad? Fein. Ich auch, mindestens 90% aller Wege. Und? Was nutzt das? Das spart also Verkehrsraum. Seltsamerweise bleibt der nie lange frei, sondern führt nur dazu, dass bald jemand anderes ein weiteres Auto in diesen freien Verkehrsraum hineinfährt. Heinz Rudolf Kunze hat mal gesagt: Weh denen, die vor leeren Rängen ein gutes Beispiel geben wollen! Genau das macht man nämlich als Radfahrer.

    Wer nicht im Stau stehen will, kann Alternativen nutzen? Fakt ist: Alle meine Freunde und Bekannten, von denen viele auch linke oder zumindest umweltschützerische oder wenigstens alternative Positionen hatten, besitzen heute mindestens ein Auto. Alle können zwar noch so rein theoretisch erklären, warum das eigentlich nicht so toll ist. Aber jeder kann Gründe anführen (die Kinder in die Schule bringen, die Einkäufe, der Arbeitsweg…), die die persönliche Autobenutzung bestens erklären. Und es ist eine Tatsache, dass Autofahren insgesamt die bequemste Fortbewegungsmethode ist. Auch wenn ich mit dem Rad jeden Tag am Schillerplatz lange Autoschlangen überhole. Mir sind nur noch zwei Familien bekannt, die ohne Auto auskommen (wir haben natürlich auch eins). Bei der einen hat es etwas mit Alkoholismus zu tun, bei der anderen mit freiwillig gewählter Armut. Selbst mir bekannte Naturschützer fahren mit dem Auto in die Biotope (weil’s schneller geht und man ja Gepäck hat). Jeder kann einen Grund nachweisen. Theoretisch geht es auch alles mit dem Zug. Ist aber in vielen Fällen total unpraktisch.

    Die allgemeine Autofahrerei, verbunden mit nur teilweiser Alternativen-Benutzung ist nicht die Schuld von Herrn Marx, der gerade irgendwelche Visionen hat, sondern es ist einfach so. Und zwar nicht nur im angeblichen Auto-Dresden, sondern überall.

    Wenn schon alle Auto fahren wollen, dann soll der Verkehr wenigstens flüssig rollen. Das führt zu immerhin weniger Standgas und Beschleunigungen (die den meisten Kraftstoffverbrauch erzeugen), also durchaus zu etwas vermindertem Schadstoffausstoß.

  10. FrankN sagt:

    @ henteaser: Weil ich das gerade lese: „… jahrzehntelang Lobbypolitik für den Autoverkehr betrieben wurde. Zum Beispiel mit der sog. “Umweltprämie”

    Naja… schon wieder Phrasendrescherei, die ich so liebe. Dass die Abwrackprämie plötzlich Umweltprämie genannt wurde, ist schon eine arge Verdrehung der Tatsachen. Aber jahrzehntelange Lobbypolitik wurde damit nicht betrieben. Schließlich ist die Abwrackprämie doch eine recht neue Erfindung.

  11. torsten sagt:

    „Die allgemeine Autofahrerei, verbunden mit nur teilweiser Alternativen-Benutzung ist nicht die Schuld von Herrn Marx, der gerade irgendwelche Visionen hat, sondern es ist einfach so. Und zwar nicht nur im angeblichen Auto-Dresden, sondern überall.“

    Genau so isses! Das war schon immer so und das wird auch nie anders werden!! Und zwar nirgends!!!

    – Ach ja, mein Leben könnte so einfach sein, wenn ich doch auch so ein logisches Weltbild hätte.

  12. FrankN sagt:

    @ torsten: Dann erkläre mir bitte konkret, wie Du eine Familie überreden willst, auf ihre beiden Autos zu verzichten, oder wenigstens auf eins. Und bitte nicht mit pathetischen Sätzen mit „durch bewussten Verzicht … Nutzung des ÖPNV … Klimaschutz … Verantwortung gegenüber ihren Kindern … usw.“, sondern konkret: Früh muss eins der Kinder in den Kindergarten, das andere kann noch nicht allein mit dem Bus fahren, muss also auch zur Schule gebrach werden, dann muss man zur Arbeit, später einkaufen … usw. Der tägliche Kleinkram halt. Das geht auch alles irgendwie mit Fahrrad oder dem ÖPNV. Dauert aber länger. Ist umständlicher. Erzeugt mehr Schlepperei. Spätestens wenn es regnet oder kalt ist, wird man sich fragen, ob das Auto nicht doch einige Probleme lösen würde.

    Wir Menschen haben einen Hang zu Faulheit und Bequemlichkeit. Das ist nun mal so. Und das ist insgesamt sogar etwas positives, weil daraus nicht nur das böse Auto, sondern auch eindeutig positive Erfindungen entstanden: Bauern hätten sich z.B. nie Bewässerungssysteme ausgedacht, wenn es doch so eine angenehm schwere und umständliche Arbeit gewesen wäre, jeden Tag 100 Wassereimer auf die Felder zu verteilen.

    So, und damit klinke ich mich hier aus.

  13. Das Trio sagt:

    @Stefan: Du hast das Argument gegen neue Verkehrswege doch gerade selbst gebracht: Gesparter Verkehrsraum bleibt nicht lange frei. Exakt. Wie willst du hohes Verkehrsaufkommen also durch das Bauen neuer Verkehrswege verhindern? Gar nicht. Damit erzeugst du nur neuen Verkehr.

    Und auch wenn Herr Marx nicht derjenige war, der alle deine Freunde vom Autofahren überzeugt hat, so könnte er derjenige sein, der sie dazu bringt, damit aufzuhören.

  14. Das Trio sagt:

    Ups, das sollte natürlich @FrankN heißen. Darfst du gern ändern.

  15. Stephan sagt:

    Hab ich oben Frank den ersten Frank gemeint. Den mit „F“.

    Für mich hat das Auto einen Existenzgrund als Privatmensch: Für die nichtalltäglichen Fahrten. Übrigens kann man mit dem Mietwagen nicht nach Polen fahren, obwohl man fast direkt an der polnischen Grenze lebt. Das ist total antieuropäisch.

    Es sollte doch so sein, dass man in einem Leben auch ohne Auto auskommen kann. Dass man in der Nähe zu Schulen, Kindergärten, Arbeitsstätten und Schwimmbädern leben sollte, um diese auch im Alltag untereinander sinnvoll miteinander verknüpfen zu können.

    Und genau das Gegenteil haben „wir“ gemacht. Die grünen Speckgürtel sind ein Paradebeispiel. Anstatt die Stadt grün und lebenswert zu gestalten zieht man selber ins Grüne und verliert damit die nah gelegene Infrastruktur. Dann braucht es plötzlich ein Auto um einen Ziegel Milch zu holen.

    Auch ist ein Stehzeug eigentlich eine heftige Ressourcenverschwendung, aber was will man machen. Solange der Großteil unserer Mitmenschen die kleinen Strukturen mit ihren Autos unwissend kaputt machen, leiden am Ende alle drunter.

    Das ist eben das Problem, wenn die Mehrheit in die falsche Richtung fährt. Da werden erstmal Dinge kaputt gemacht, die an sich recht sinnvoll sind und einen Tanker dreht man nunmal nicht so schnell um.

    Und der tägliche Kleinkram sollte nebenbei erledigbar sein. Einkaufen zum Beispiel: Das finde ich total entspannend ohne Auto. Da brauche ich nur wenige Minuten Umweg radeln und habe alles was ich benötige. Mein Gemüsestand ist sogar auf dem Arbeitsweg. Da stoppe ich nur. Das ginge mit dem Auto dort so gar nicht.

    Zu dem ganzen Thema Auto und Leben wird in Zukunft sicher noch was hier zu lesen sein. Gerade weil ich selber in der ein oder anderen Zwickmühle stecke.

  16. torsten sagt:

    @FrankN „Dann erkläre mir bitte konkret, wie Du eine Familie überreden willst, auf ihre beiden Autos zu verzichten, oder wenigstens auf eins.“

    Ich denke es ist eine Frage des Lebensstils. Damit verbunden sind persönliche Erfahrungen, Ansichten, Sinnkonstruktionen etc. Für mich wäre mit dem Besitz eines (oder mehrerer) Autos ein untragbarer Aufwand verbunden. Da will ich noch nicht mal von externen Kosten (Umweltbelastung, Kosten für Straßenbau etc.) reden. Ein Auto wäre für mich einfach zu teuer.
    Natürlich sehe ich, dass das anderen Menschen nicht so geht. Aus deren Sicht macht es vollkommenen Sinn ein oder mehrere Autos zu besitzen. Wunderbar. Kein Problem. Ich kann damit leben, dass andere Leute dieser Ansicht sind und sich Autos kaufen.

    Schwer wird es aber für mich, wenn der Lebensstil anderer Menschen für mich zu Einschränkungen und Ausgrenzungen führt oder ich sogar die Kosten für diesen Lebensstil aufgebrummt bekomme. Konkret heißt das, dass ich als Nichtautofahrwoller/-könner viele öffentliche Räume nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzen kann. Da sind Straßen die ich als Fahrradfahrer höchstens unter Lebensgefahr nutzen kann. Da sind Wohngegenden in denen ich nur leben kann, wenn ich Lärmbelästigung durch Autos in Kauf nehme.

    Aus meiner Sicht ist das nicht gerecht.

  17. Andreas sagt:

    Zunächst: CDU und Verkehrspolitik funktioniert in DD schon länger nicht. Siehe die Unterführung an der Freiberger Str. Erst zu, dann auf… vielleicht in der nächsten Legislaturperiode wieder zu? Wir haben’s ja.

    Dann: Tunnel am Wiener Platz schön und gut, aber eine Spur pro Richtung tut’s hier locker, bei dem Verkehr.

    Zu den neuen Tunnelplänen: Das sind keine Pläne, wie auch in der SZ zu lesen war, sondern lediglich Vorschläge, Gedanken. Ich finde es am Külz-Ring / Waisenhausstr. gut, da sind viele Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer. Der Rest ist wahrscheinlich überflüssig. Aber man braucht in der Verkehrsplanung erst mal Ideen, die man diskutieren kann. Das gilt für jede Wissenschaft und jede Entwicklung. Ideen, seien sie noch so verrückt, bringen immer auch Denkanstöße.
    Wie kann man es anders machen?

    just my 2 cents

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