Skandal: Nachhaltigkeitsblogger bäckt selber Brot

Wie ich soeben in der Studie <Ökologische Optimierung regional erzeugter Lebensmittel: Energie- und Klimagasbilanzen> (pdf) vom IFEU gelesen habe, ist das Selberbacken von Brot absolut ineffektiv. Ist ja auch logisch. Und dabei backe ich jede Woche mein Natursauerteigbrot (Wasser, Salz, Mehl, Sauerteig).

In diesem speziellen Falle ist eine industrialisierte Herstellung (besonders das Backen) energetisch besonders effektiv. Wenn ich die Studie richtig lese, dann ist eine regionale Großbäckerei die effizienteste Quelle für, insofern es dem persönlichen Geschmack entspricht.

brot_bilanz

Relativieren lässt sich diese Aussage nur, wenn Ökostrom beim Backen zum Einsatz kommt. Oder vielleicht Holz als Low-Tech-Ausweg :mrgreen:, was in Städten unter Umständen wieder zu erhöhten Feinstaubbelastungen führen könnte.

Ansonsten wurde in dieser Studie noch untersucht, wie

  • Milch
  • Bier
  • Rindfleisch
  • Salat
  • Äpfel

in Produktion und Verkauf ökologisch zu betrachten sind.

Trotzdem werde ich solange mein Brot weiterbacken, solange bis ich mich davon überzeugen kann, dass ein regionaler Großbäcker ordentliches Natursauerteigbrot in sinnvoller Einkaufssituation bereitstellt. Wenn ich richtig liege, ist Bärenhecker Brot ein Kandidat, jedoch liegt keiner der Läden auf meiner Linie, ich glaub nicht mal ein Kaufland.

Und damit wäre dann auch diese Studie in die Blogosphäre geworfen.

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762 Antworten zu Skandal: Nachhaltigkeitsblogger bäckt selber Brot

  1. Stefan sagt:

    Ich backe seit einigen Jahren mein Brot zu Hause, mit Brotbackmischung und Brotbackautomat. Zum einen habe ich das Brot dann, wenn ich es brauche. Zum anderen ist es frisch und ich backe nur soviel, wie ich auch in 2-3 Tage essen kann. Außerdem weiß man bei den Bäckerbroten nie, was wirklich drin ist. Selbst bei den Brotbackmischungen im Handel gibt es nur eine einzige, deren Zutatenliste mich überzeugt. Selber mischen ist mir aber zu zeitaufwändig.

  2. jane sagt:

    Ich bin auch so eine Selbstbäckerin. Ok, ich gestehe, dass ich auch mal aushilfsweise zum Bäcker gehe.
    Aber selbstgebackenes Brot ohne irgendwelche Konservierungsstoffe ist schon was Feines. Ich backe immer gleich bisschen mehr – was ich nicht innerhalb einer Woche verbrauche, wird eingefrostet, dann bleibt’s nämlich frisch.

  3. jane sagt:

    Empfehlung: Bloß die Mehl-Hefe-Mischungen kaufen und alle anderen Zutaten selbst zufügen. Z.B. Zwiebeln, Oliven, getrocknete Tomaten, Körner usw. 1 Kg Mehlmischung kosten nur 79 Cent.

  4. Horst sagt:

    In der Studie wurde vergessen, dass Industrie-Brot einfach kein Brot mehr ist. Man kann Teig nicht maschinell verarbeiten, ohne große Mengen Chemie zuzusetzen.

    Also was hilft die Energieeinsaprung, wenn das Produkt ein ganz anderes ist.

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