Vermutung: Streit um Königsbrücker Straße ist Theater

Ich vermute mal hier ganz grob.

  • Die Stadtverwaltung musste die 2-spurige Variante in die Planfeststellung geben. Laut Stadtrat.
  • Der CDU-FDP in Stadt und  Land gefällt das nicht. Zeit drängt. Verwaltung kann nix offizielles gegen 2 Spuren machen. Ausweg wird gesucht. Kann auch mit Bauernopfer sein.
  • Ausweg lautet:

    Marx (CDU) will 2-spurige Variante planfeststellen lassen. Macht das auf eigene Faust. Orosz pfeift ihn offiziell zurück, weil „Dresden-Konferenz“ noch kein grünes Licht gegeben hat.

  • Ergebnis:

    2-spuriger Ausbau ist nun offiziell weiter auf Eis gelegt. CDU und FDP gewinnen Zeit und freuen sich, dass das kleine Bauernopfer Marx eh keinen Schaden nimmt. Der hat ja noch 5+ Dienstjahre vor sich.

    Hinter den Kulissen wird gefeiert, das Volk ist verwirrt.

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8 Antworten zu Vermutung: Streit um Königsbrücker Straße ist Theater

  1. stefanolix sagt:

    Das Schlimme ist: wenn Deine »grobe Vermutung« falsch sein sollte, wird das Ergebnis auch nicht besser und das Verwaltungshandeln im Dresdner Rathaus zeigt sich ein weiteres Mal als völlig unkoordiniert.

    Ich begreife das nicht. Die Bau-Lobby hat doch mit der Straße in jeder Ausführung gewonnen. Es ist doch relativ egal, ob nun zwei sehr breite oder vier schmale Spuren gebaut werden (das Volumen dürfte sich jedenfalls mit vier Spuren nicht wesentlich steigern).

    Die Auto-Lobby hat mit vier Spuren auch nix gewonnen, weil der Verkehr an den Verkehrsknotenpunkten limitiert wird. Jeder intelligente Autofahrer dürfte das sehen. Alle wollen nur, dass endlich mal was getan wird.

    Es gibt natürlich eine weitere Vermutung: Die Inszenierung ist so, wie Du es vermutet hast — aber schlicht aus Geldmangel. Und den Bürgern wird absurdes Theater vorgespielt.

  2. Torsten sagt:

    Ich glaube schon, dass der vierspurige Ausbau wesentlich mehr Geld kostet bzw. sich die Bau-Lobby über eine solche Straße viel mehr freut. Außerdem kann/wird man nach der Fertigstellung verblüfft feststellen, dass sich die Autos an anderen Punkten stauen und man auch diese ausbauen muss um dem angeblich immer weiter steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden….uswusf

    Meiner Meinung nach MUSS es in einer Großstadt Staus geben – nur so beginnt ein Großteil der Einwohner zu überlegen, wie man den Individualverkehr ändern könnte, um nicht die meiste Zeit des Tages im Stau zu verbringen. Klingt vielleicht bisschen radikal – ist aber so! An dieser Stelle muss die Stadt eingreifen und Alternativen bieten bzw. verbessern. Genau das passiert mit dem vierspurigen Ausbau aber nicht.

  3. peter sagt:

    möglicherweise ist auch Marx das Bauernopfer, und wird fom Feld gestellt…
    siehe SZ von Morgen

  4. Das Verrückte daran ist, dass Marx alles richtigb gemacht hat: er hat, entsprechend dem Stadtratsbeschluss gehandelt. Und auch entsprechend der Aussagen von Orosz, die im August noch meinte, bis Ende des Jahres wird die zweispurige Variante eingereicht.

    k.

  5. So ….. oder einfach Inkompetenz die zum Himmel stinkt.

    Egal was, es tut weh im Kopf!

    Andererseits gehört das absurde Theater um jede Baumaßnahme in Dresden ja offenbar zum guten Ton dazu. Es würde ja glatt was fehlen, wenn mal alle an einem Strang ziehen, um diese Stadt weiter zu bringen.

  6. Bernhard sagt:

    Vor allem läuft es darauf hinaus, daß eine Verbesserung der derzeitigen Verhältnisse wieder in weite Ferne rückt – eine neue, vierspurige, dem Wirtschaftsministerium (nunmehr FDP) genehme Planung muß auch erst einmal geplant und im Stadtrat beschlossen werden, und da neuen Konsens zu finden, das kann dauern.
    Welche Interessen vertreten Frau Orosz und das Wirtschaftsministerium denn da? Die der Bürger wohl kaum.

    • Stephan sagt:

      Die Stadt könnte einfach ohne Förderung genehmigen lassen und losbauen. Das wäre eine Möglichkeit. Aber da macht sich die Verwaltung angreifbar, weil Fördermittel ausgeschlagen wurden.

      Soviel zur kommunalen Selbstverwaltung. Das Land zieht die „Geldstrippen“.

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