Frage: Was ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Chemieunfall und einem Gentechnikunfall?
Antwort: Die in die Umwelt gelangte Menge Chemie wird quantitativ nicht mehr. Im optimalsten Falle verringert die Natur die ausgetretene Chemie sogar. In Umlauf gebrachte neuartige (nicht kreuzungsbedingte!) Genkombinationen können hingegen von der Natur repliziert werden. Es können sich also mehr dieser schädlichen (oder in ihrer Wirkung nicht vollständig erforschten) Gene bilden, als bei einem Unfall frei gesetzt wurden.
Diese Erkenntnis stammt aus dem Film „Leben außer Kontrolle„. Zum Film gibt es auch eine Webseite: www.leben-ausser-kontrolle.de.
Ohne den Film gesehen zu haben, sorry, aber diese Sichtweise ist so universiell nicht anzuwenden, weil Gene nur dann repliziert werden, wenn sich die von ihnen kodierten Ausprägungen auch in der Umwelt durchsetzen. Das ist ganz grob die Erkenntnis der darwinschen Evolutionslehre, die auch für die Gentechnik und ihre Folgen Anwendung findet. Bevor also ein Generalverdacht ausgesprochen wird, muss am Einzelfall geklärt werden, ob die durch die Genveränderung kodierte Eigenschaft des Organismus auch außerhalb kontrollierter landwirtschaftlicher Anbaubedingungen einen selektiven Vorteil hat. Und das ist häufig nicht der Fall: http://infoagro.net/shared/docs/a3/Report-Biodiv-Biotech3.pdf