Wer garantiert mir denn nun, dass Blogs in Zukunft nicht auf die (Kinderporno-)Liste kommen? Irgendeine Zukunftsregierung kann doch die Gesetze so drehen, dass die Infrastruktur kurzerhand anders benutzt wird.
Ich habe das Gefühl, dass ich in der DDR sterben werde, nachdem ich schon in ihr geboren wurde.
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Auf Wunsch eines Herrn verlinke ich hier mal die neu erschienene zweite Auflage des Welterbe Manuals. Das ist das Handbuch zur Umsetzung der Welterbe-Konventionen in Deutschland, Luxemburg, Schweiz und Österreich.
Man kann sich alle Kapitel des Buches einzeln als PDF-Datei herunterladen (Rechtsklick, Speichern unter..) und so gezielt Themen vertiefen. Hier mal ein Zitat von Seite 72:
5. These
Welterbestätten sind per se Bildungsstätten und fordern eine beherzte Wahrnehmung des mit dem Kulturerbe verbundenen Bildungsauftrages, der auch als Teil der geforderten Zugänglichkeit gesehen werden kann. Daraus resultieren behutsame touristische Erschließungen ebenso wie die Bereitstellung pädagogischer Zugänge, die keinesfalls nur für Kinder und Jugendliche zu öffnen sind, sondern für Menschen jeden Alters im Sinne lebensbegleitenden Lernens. Welterbestätten eignen sich dafür ganz besonders.
Davon habe ich in Dresden sehr wenig gesehen. Das Welterbezentrum war zwar bemüht und hat zu den Welterbetagen auch versucht maximal seinem Auftrag nachzukommen, aber die anderen Tage des Jahres wurden fast immer offiziell vernachlässigt. Erst seitdem die Bürger sich selber kümmern, kann man feststellen, dass es überhaupt Versuche gibt, das Welterbe als Bildungselement zu benutzen.
Die Norweger sind einfach mal cool, die Bauen einen Webserver in ihren Webbrowser ein und machen damit zentrale Strukturen obsolet. Da soll das Weltnetz wirklich in die Hände der Leute, die das Netz bilden.
Denkt man den Gedanken mal zu Ende, dann wird sowas wie Flickr/Twitter überflüssig. Die Daten liegen zu Hause auf einem kleinen Opera-Unite-Kasten und man teilt sie mit „dem Netz“ (den anderen Internetnutzern). Opera Unite kann ja auch untereinander kommunizieren, so dass soziale Netze ebenso denkbar sind. Das beste ist aber, man hat totale Kontrolle. Sogar über die Stromversorgung seines Opera Unite. Obs Strom aus der Steckdose oder vom Solarpanel mit Batterie ist, entscheidet in Zukunft der User und nicht irgendein Business-Heini.
Und wenn Opera Unite mit Wave von Google kombiniert wird, dann sind die Möglichkeiten endlos. Beam me in, Neo!
Nachtrag: Damit sich die Opera Unite Knoten im Netz auch finden, braucht man einen Opera-Benutzeraccount. So ganz dezentral geht es wohl noch nicht. Aber das kann ja noch kommen. Filesharing brauchte am Anfang ja auch dicke Server, heute geht es ohne, DHT sei dank.
Nachtrag 2: Wer will, kann mir testweise eine Nachricht auf meinem Kühlschrank hinterlassen. Einfach http://work.momocat.operaunite.com/fridge/ aufrufen und einen virtuellen Klebezettel hinterlassen.
Morgen um 18 Uhr findet eine interessante Veranstaltung statt.
Das Lehrgebiet Landschaftsarchitektur am Institut für Landschaftsarchitektur der TU Dresden und die Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal laden ein zu einer gemeinsamen öffentlichen Veranstaltung zum Thema »Potenzial oder Störfaktor? Die Beteiligung der Bürger an der Quartiers- und Stadtentwicklung«
Dresden ist bekannt für seine streitbare Bürgerschaft. Gerade gegenwärtig entlädt sich auf öffentlichen Foren der Bürgerzorn in besonderer Heftigkeit. Politiker und Planer sehen sich mit dem Unmut der Dresdner über die Plätze im Stadtinneren, die großflächigen Shopping-Malls und ein Verkehrskonzept, das dem einstigen Leitbild nicht mehr entspricht, konfrontiert. Gleichzeitig sind viele Bürger enttäuscht darüber, wie wenig sie selbst bewegen können. Aber ist das wirklich so? Sind die Möglichkeiten des bürgerschaftlichen Engagements ausgeschöpft? Kennen wir sie überhaupt alle? Und wären vielleicht auch neue Formen auszuprobieren? Diesen und anderen Fragen widmet sich Prof. Dr.-Ing. Klaus Selle , Professur für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen, in seinem Vortrag „Über Beteiligung nicht nur am Sonntag reden! Teilhabe an der Stadtentwicklung – Anspruch und Wirklichkeit“.
Darüber hinaus wurden zur Frage der Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger bei der Stadtplanung in Dresden Vertreter des Stadtplanungsamts bzw. der Dresdner Kommunalpolitik angefragt.
17. Juni 2009
18 – 20 Uhr
Raum 401 des Hörsaalzentrums der TUD
Bergstr. 64
Ich werde versuchen die Veranstaltung mit Ton/Text zu dokumentieren. Prof. Selle soll wohl ein wahrer Profi sein, was das Thema Bürgerbeteiligung angeht. Bis zuletzt ist übrigens unklar, ob die Dresdner Stadtverwaltung den Mut hat, jemand vom Stadtplanungsamt zu schicken. Typisch Dresden eben. Zum Schluss noch ein Link auf einen Text von Klaus Selle.
Lasst die Bilder einfach mal auf euch wirken und versucht euch in die Leute vor Ort hinein zu versetzen. Wenn ich die Bilder so sehe, dann leben wir hier echt im Frieden.