Leute, ich muss euch sagen, es weihnachtet bald in der Stadt zu Dresden. Dieses hochheilige Fest wird auf dem Striezelmarkt mit dem Tor zur Unterwelt gestaltet. Aber seht selbst:
Ich weiß zwar nicht wer diese Idee hatte, den Schwibbogen dort aufzustellen, aber ich denke das war keine gute Idee. Ich will das kurz erläutern.
- Der Schwibbogen steht nicht an einer Stelle, wo man den Markt betritt.
- Der Bogen führt hinab zu
- Toilette
- Parkhaus
Daraus ergibt sich, dass der ortsfremde Tourist gedanklich fehlgeleitet wird und, falls er die Bogenform als Torbogen interpretiert, direkt in die altmärkische Unterwelt geleitet wird. Für Rentner mit schwacher Blase sicher ein gutes Argument. Beckenbodentraining hilft da. 😉
Wenn man schon nicht als Striezelmarktbesucher in den Genuss der Bogenunterquerung gelangt, so wenigstens als Ausscheidender und Fahrender. Für deren Würdigung ist nun jedenfalls ausreichend gesorgt, schliesslich steht der Bogen ja zu ihrer Würdigung da. Ansonsten würde der Bogen ja an einer Haupteingangstelle in den Markt stehen.
Alles in allem ist dieser Schwibbogen an dieser Stelle eine ganz beschissene Idee, gern auch als »epic fail« bezeichnet. Im wahrsten Wortsinne. Aber wenigstens konnten wir über die unmögliche Symbolik dieses Konstruktes herrlich lachen.
Da die Werbeagentur Zastrow+Zastrow (gehört dem FDP-Politiker Zastrow) diese Scheißidee verzapft hat, scheint mir langsam klar, wie weit entrückt deren Chef dem Erdboden sein muss. Und dass der Stadtverwaltung das auch nicht aufgefallen ist, ist ebenfall sehr wunderlich.
Frohes Striezeln in der Unterwelt!
Nachtrag: Weiteres Geschreibsel von mir über Dresden und mein „Dresden-Feed „.
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3 männer mit schwipps bogen / untern dresdner schwibbogen / wo sie einmal blank zogen / weihnachtsduft ward aufgesogen
Warum sollte Jemand auf die Idee kommen, durch den Schwippbogen den Weihnachtsmarkt zu betreten, außer von unten kommend?
Könnte man vermuten, Weihnachtsmärkte sind unterirdisch und da wo das Licht ungemütlich wird ???
Eher seltsame Gedankenkonstrukte…
Als Kaschierung des Parkplatz/Toiletten-Eingangs finde ich es überhaupt nicht schlecht. Im Gegenteil! Sogar sehr geschickt integriert…
Hallo,
ich war schon einige Male auf dem Striezelmarkt in Dresden, sehr schön dort übrigens, und muss sagen das der Standort wirklich eher suboptimal gewählt ist. Schade eigentlich.
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@Miss Blümchen: Die Menschheit nutzt schon mehrere tausend Jahre irgendwelche Bögen, um in irgendwas hineinzugehen. Egal ob als Tor in Stadtmauern oder sonstwo.
Ich finde auch das sie sich einen komsichen Standort ausgesucht haben, aber was will man gegen die Obrigkeiten tun. Ich glaube nicht viel. Man hätte doch auch meine Abstimmung durchführen können „Wo würden sie unseren schönen Schwippbogen auf dem Striezelmarkt gern stehen sehen?“ Da wär bestimmt eine rege Teilnahme zu verzeichenen gewesen. Naja nun müssen wir es halt so hinnehmen. Leider
„Und dass der Stadtveraltung das auch nicht aufgefallen ist, ist ebenfall sehr wunderlich.“
Die Stadtveraltung? 😉
Sehr merkwürdige Argumentation.
Mensch sieht Tor und muß zwangsweise durchlaufen ? Hä?
Kenne Keinen, der unter derartiger Neurose leidet. Gibts aber bestimmt.
Ist aber wohl eher die Ausnahme.
Welcher denkende Mensch glaubt, zum Weihnachtsmarkt gehts die versteckten Treppen runter. Unter die beleuchteten Buden.
Völlig logisch…
Der Standort ist mittig und kaschiert den Eingang gekonnt. Und könnte sogar abhalten, ungewollt die Treppe runterzupurzeln, wenn man die Augen nicht unten, sondern am nächsten Glühweinstand hat.
Außerdem ist der Schwippbogen als Aussichtsplattform vorgesehen. Und von dieser Stelle hat man eben nun mal den besten Blick.
An welcher Stelle sollte er denn sonst stehen Deiner Meinung?
Auch, wenn sich das FDP-Werbefuzzis ausgedacht haben, ist der Anblick harmonisch. Und ganz bestimmt hat man sich damit viele Gedanken gemacht. Eben auch zu Unfallgefahr u. ähnlichen Belangen.
http://www.dresden.de/media/pdf/wirtschaft_extern/Striezel-PPT-aktuell.pdf
Ich hätte den Bogen an die Stelle gestellt, wo der in Richtung Postplatz liegende Übergang der Strab-Haltestelle „Altmarkt“ zum Altmarkt liegt. Das ist neben dem Tiefgarageneingang in Richtung Pirnaischer Platz.
Oder an eine Stelle, an der wirklich viele Leute den Markt betreten.
Vielleicht muss der Bogen ja auch die Funktion der beleuchteten Streizelmarktlichterkette übernehmen. Von der ist bis jetzt ja noch nix zu sehen. Die war dort früher genau an der Stelle, glaub ich zumindest. Aber da gab es diese Treppe dort nicht.
Nice, in Dresden gehts dann wohl in den nächsten Dungeon! (+: Mit Axt und Glühwein.
Werbung für Kommerz nicht gern gesehen@ stephan
Oder an eine Stelle, an der wirklich viele Leute den Markt betreten.
Ah ja. Die stehen dann in in der Schlange, um sich durch die kleinen Öffnungen zu zwängen. Eine Seite rein, andere Seite raus.
Wirklich tolle Idee. So durchdacht.
Und wunderbar an die Seite geklatscht.
Oh. Die böse FDP-Werbeagentur hat doch nicht etwa die Supi Lichterkette durch nen Schwibbogen ersetzt und der allwissende Stephan hat ein Problem damit.
Wie soll das denn aussehen: der riesige Bogen verwehrt den Besuchern den Eingang. An die Häuserfront geklatscht. Von Ästhetik hast Du nicht wirklich Ahnung. Also bitte…
@konrad: Ich rede nicht von der Lichterkette an den Häuserfronten. Es gab noch eine weitere. Das wirst du aber besser wissen. Ich hab eigentlich nur ein Problem mit der Symbolik des Bogens an dieser Stelle. Sonst nix.
@Miss Blümchen: Man könnte den Bogen so groß machen, dass er an seiner richtigen Stelle passend bemessen ist. Und ich denke mal, der ist auch so breit genug, wenn man nicht die kleinen Türen im unteren „Stockwerk“ eingebaut hätte. Der Bogen als komplett freitragende Konstruktion lässt sicher genug Leute durch.
@ stephan
Da der Bogen als Aussichtsplattform dienen soll, erlaubt die Statik sicher nur, die Art der Konstruktion, wie sie jetzt da steht.
Rückt man den Bogen an den Rand, ist die ästhetische Balance des gesamten Platzes gestört.
Wären die Türen nicht drin, wäre der Weg zu Toiletten und Parkhaus versperrt.
Ich glaub sogar, daß die ursprüngliche Planung freitragend war. Siehe erstes Bild auf der Weihnachtsmarktseite.
Vielleicht sollten wir einfach mal im zuständigen Amt nachfragen…
Fahrt doch einfach mal auf den Altmarkt und schaut Euch das an. Wenn man direkt vor dem Bogen steht, irritiert diese Lösung wirklich. Ich persönlich finde den Bogen in der jetzigen Form schildbürgerhaft. Aber ich besuche ja den Striezelmarkt sowieso nicht 😉
Also ich würde ja vorschlagen das der gute Konrad, das Miss Blümchen mal an die Hand nimmt und über den Striezelmarkt schlendert. Bei einem Becher alkoholfreien Ökö-Glühwein könnt ihr euch dann ja nochmal in der Tiefgarage über den völlig deplazierten Schwibbogen (oder für die Konstrukteure unter uns „Schwippbogen“, abgeleitet von schweppern oder Schwipps) unterhalten. Ihr werdet bestimmt feststellen, das die Aussichtsplattform aus Stahl ist und auch ohne die Pressspanverkleidung mit integrierten Licht ne prima Statik hat.
Naja, was soll´s ich stell jetzt auch erstmal meinen Schwibbogen vor´s Klo, damit ich mich nicht verlaufe und fälschlicherweise mein Geschäft in der Küche verrichte… 🙂
So jetzt mal ein Kommentar vom Statiker: egal wie weit der bogen spannt (in relation zur gesamten Altmarktlänge) und wieviel drauf rum turnen, es ist nur eine Frage der Dimensionierung des Tragwerkes.
Ich gebe Stephan recht, das der Bogen als Eingangselement wirkt, wie es früher auch die Rahmen neben Pflaumentofel und Co. getan haben. sicher wird keiner vermuten, das sobald er die treppe dahinter sieht der markt unterirdisch stattfindet. Und Stephan will den Bogen auch nicht am Rand anordnen, sondern lediglich direkt neben die Treppe nach unten. Und wenn der Bogen dann als Eingang wirkt, so ist immer noch davon auszugehen, das natürlich nicht alle Besucher den Markt von genau dieser Stelle aus betreten. war ja früher auch nicht so.
Mit der Lichterkette ist der Schriftzug „3xx. Striezelmarkt“ gemeint, der früher als Eingangstor zum Markt von der Haltestelle Altmarkt her wirkte. so wie es jetzt der Schwibbogen tun könnte… oder besser hätte tun können. jetzt wirkt er deplatziert.