Das Maß ist voll für den Feinstaub

Moderne Informationstechnik ist schon was tolles, so kann ich doch direkt mal nachschauen, an wievielen Tagen im Jahr 2006 die Feinstaubbelastung ihren Grenzwert überschritten hat. Doch da gibt es ein Problem: das Ergebnis.

Eine Dresdner Meßstation hat dieses Jahr den Grenzwert bereits 36 mal überschritten. 35 mal sind erlaubt. Das heisst, dort darf der Grenzwertwert nicht mehr überschritten werden. Ob die jetzt die Strasse, an der die Meßstation steht, in Hochbelastungszeiten gesperrt wird? Ich glaube kaum, ist es doch ein Autobahnzubringer mitten durch den Campus der Technischen Universität Dresden.

Die Lage 2005? Nun letztes Jahr gab an der Station Dresden-Mitte 78 Überschreitungen.

An Verkehrseinschränkungen kann ich mich nicht erinnern, oder gab es letztes Jahr irgendwelche? Wie dem auch sei, die Stadtverwaltung hat auch keine Meinung dazu, zumindest lanciert sie keine Pressemitteilungen. Gräbt man etwas tiefer, findet man viele Informationen zur kommunalen Naturhaushaltwirtschaft und auch zur Luft. Das Fachreferat scheint dringenden Handlungsbedarf zu sehen, doch wird nicht gehandelt. Da fehlen eindeutig Rückkopplungen.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal an die letzte Diskussion um den Feinstaub erinnern, bei der es um eine Veränderung der Grenzwerte ging. Die Länder wollten die Grenzwerte ändern und nicht die Ursachen bekämpfen. Vielleicht hat da jemand Angst, belangt zu werden? Das blöde ist am Feinstaub: man sieht ihn nicht und leidet trotzdem darunter.

Da hab ich doch glatt noch eine Idee: Wir nutzen die elektronische LKW-Maut, um jedem LKW einen Euro Feinstaubsteuer extra abzuziehen. Die Stinker müssen sich ja jeweils an den Hängen des Elbtals besonders anstrengen. Auf der Feinstaubkarte (-> Umwelt -> Staubbelastung) kann man auch wunderbar sehen, wie sich die Belastungen verteilen.
In diesem Sinne: Tief durchatmen!

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