Letztes Wochenende war Elbhangfest und es gab wie immer viel zu sehen. Das Elbhangfest ist ein Bürgerfest zwischen Loschwitz und Pillnitz und zieht sich den ganzen Elbhang entlang. Eine Tatsache muss ich gleich mal mitteilen.
Ich habe einem Rundgang über den königlichen Weinberg begewohnt. Es ging die Himmelsleiter bis zum Hexenplatz hinauf, hinüber zur Kapelle. Der Rundgang wurde von einer jungen attraktiven Frau geführt, die selber eine Parzelle am Weinberg mit Freunden unterhält und sich sehr für ihre Umgebung einsetzt, eben durch Weinbergsführungen. Als wir die Kapelle erreichten, musste sie uns leider mitteilen, dass das Land Sachsen nicht in der Lage war, ihr den Schlüssel für das Kapellenschloss für das Wochenende auszuleihen. Es wäre ja unerhört, das die Öffentlichkeit sich dafür überhaupt interessiere, so die Frau im Verwaltungsapparat.
Warum teile ich das mit? Nun, die königliche Villa und die Wirtschaftsgebäude verfallen dort. Das Land Sachsen versucht die alten Gemäuer für 20 Mio. Euro zu verkaufen. In dem Kaufpreis sind der Weinberg, 30 Hektar Wald und der Rhododendrongarten enthalten. In der Zeit, in der sich kein Käufer findet, arbeitet sich jedoch die Natur in die alten Sandsteinbauten zurück, so dass das ganze Ensemble schrittweise immer mehr zerstört wird. Das Land selber fühlt sich ausserstande diese königliche Sommerresidenz zu erhalten und besitzt auch kein Nutzungskonzept.
Natürlich wäre ein Verkauf des Ganzen eine tolle Sache, doch haben Investoren meistens die dumme Angewohnheit ein grosses Tor zu installieren und die Öffentlichkeit auszusperren oder das Gekaufte überzustrapazieren. Was hat das jetzt mit dem Schloss an der Kapelle zu tun? Ganz einfach, wer seine Bürger aussperrt, distanziert sie von ihrer Heimat. Das Interesse der Bürgerschaft trifft wie auf einen Spiegel und verpufft. Eigentlich ist dieses Verhalten nicht zu verstehen, da ein solch besonderes Fest sich perfekt dazu eignet, sich nach aussen zu öffnen.