Einkaufsmüll vermeiden

Reto hat mal das Müllproblem beleuchtet und für mich ist das Grund mal meinen Senf dazu zu geben. Wie vermeide ich meinen Einkaufsmüll?

Joghurt und Milch kaufe ich in Glasflaschen. Die werden keine 20 Kilometer von meinem Zuhause neu befüllt. Letztens hat das Kopfsteinpflaster eine Glasflasche als Tribut gefordert. Die Flasche zerbrach in der Fahrradtasche auf dem Rückweg zum Händler. Gemüse kaufe ich zwei mal in der Woche am Gemüsestand am Eck. Dorthin nehme ich einen Stoffbeutel sowie einen alten Joghurteimer (1L, Plaste) für die sauren Gurken oder das Sauerkraut. Zusätzlich habe ich alte Plastiktüten einstecken, für nassen Salat und ähnliches. Brot backe ich selber, das frisch gemahlene Mehl dafür hole ich im Glas von meinen Eltern.

Kartoffeln liegen im Keller meiner Eltern, da verbrauche ich also auch kein Netz. Konserven stehen im eigenen Keller, da wurden letztes Jahr viele Gläser mit Apfelmus und co befüllt. Da entsteht auch kein Müll. Wasser kommt aus der Leitung. Bier hole ich Siphon von der Mikrobrauerei am anderen Eck. Obst gibt es in einem anderen Laden, wo ich meine alten Plaste- und Stoffbeutel mit hinschleppe, bzw. meine Fahrradtaschen fülle. Eierverpackungen gebe ich den Gemüseopis auch zurück. Saft gibt es entweder aus der Glasflasche (Omi macht fleissig Saft) oder in Ausnahmefällen (Feierlichkeit) in der Saftbox aus Arnsdorf.

Im wesentlichen bleibt als Müll irgendwelche Plastik zurück, in denen Müsli und Spaghetti eingepackt waren. Dazu kommt noch wenig Frischhaltefolie vom Käseladen am dritten Eck sowie selten Papier vom Fleischer. Da ich natürlich nicht perfekt unterwegs bin, muss ich mir bei einem von fünf Einkäufen doch eine Tüte geben lassen.

Schlussendlich hatte ich heute einen kleinen Beutel voller Einkaufsmüll von der ganzen letzten Woche. Das war vielleicht ein kappes Kilo. Dafür hatte ich bedeutend mehr Biomüll, der ja aber einfach in den Naturkreislauf zurückfliesst. Im übrigen ist es immer wieder spassig in die verdutzten Gesichter anderer Käufer zu schauen, wenn man ihnen erklärt, wie einfach mal Müll vermeiden kann.

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7 Antworten zu Einkaufsmüll vermeiden

  1. episteme sagt:

    Also ich dachte ja schon, ICH wäre mittlerweile zum „Öko“ mutiert. Aber ich sehe, es geht noch deutlich besser :)) Aber es muß nicht Jute noch Plastik sein. Der Rucksack tut’s allemal.
    Aber mich würde mal Folgendes interessieren: Angenommen, man trennte seinen Verpackungs-Müll nach den Kaufhäusern, in die man zu gehen pflegt. Könnte man da nicht seinen gesamten Schotter dort abladen??? Oder egal, wessen Verpackung – einfach mal mitnehmen beim nächsten Einkauf und ab in die große Tüte am Ausgang dort?!?

  2. Reto sagt:

    @Stefan: hey, muss sagen, das grenzt ja schon fast an optimales Verhalten! Wenn sich die Detailisten endlich dazu durchringen könnten, Verpackungen aus kompostierbarem Material zu machen, dann könnte man auch den Restmüll vermeiden. Übrigens, setz doch ein Trackback auf meinen Beitrag.

    @episteme: bei uns kann man in den meisten Läden den Müll dalassen, zumindest in der grösseren Filialen – legal. Dort stehen dann beim Ausgang entsprechende Mülltonnen.

  3. SteffenH sagt:

    Fein gemacht. Aber industrielles Einkochen ist energieeffizienter und dein ganzer Biomüll verursacht nicht unproblematische Keimbelastungen beim Vergammeln in der Biotonne. Verarbeite Lebensmittel, bei denen der Hersteller die Reststoffe zentral entsorgt, vermeiden dieses Problem eher. Und falls die ganze Verpackungsvermeidung so viel Zeit kostet, in der du Geld verdienen könntest und dieses für die Finanzierung von Umwelt- und Armutsvermeidungsprojekten verwenden würdest, dann wärst du mit ein wenig mehr Müll vielleicht ein noch besserer Mensch. Ressourceneffizienz macht nicht an der Mülltonne halt, denn sie bedeutet der sparsame Umgang mit allen knappen Ressourcen. Und Knappheit hat sehr viel mit der Bewertung von Gütern zu tun. Was dir wichtig erscheint, muß nicht für alle anderen so gelten. Aber die Richtung stimmt schon … 😉

  4. Stephan . sagt:

    Viel lieber wäre mir, die ganzen „Reststoffe“ würden gar nicht erst erzeugt werden. So ist es absolut kein Problem Saure Gurken aus dem 10-Liter-Eimer zu verkaufen. Dann bedient man sich eben selber und wiegt seinen Topf saure Gurken selber ab. Wenn man kein Vertrauen in den Käufer hat, dann gliedert man den Saure-Gurken-Verkauf an einen Verkäufer an. Üblicherweise verkaufen die Fleischfachverkäufer die „sauren Produkte“ aus der Großverpackung gleich mit. Wenn man schon Eisbein kauft, kann man das Sauerkraut gleich mit verlangen. 😉

    Wie du schon sagst, Resourceneffizienz macht nicht an der Mülltonne halt und schon gar nicht in der Kette davor.

    Das ist wie mit der Energie. Der beste Müll ist der, der gar nicht erzeugt wird.

  5. episteme sagt:

    Ist ja alles richtig und gut. Aber wie willst Du die Unternehmen sozusagen „von unten“ dazu bewegen, Verpackung zu vermeiden? Wichtig ist ja, was man selbst tun kann. Deswegen meine Frage von oben, ob man den Müll (rein rechtlich) auch zu Hause sammeln kann (ganz ohne geht nicht!) und dann beim nächsten Einkauf wieder mitnimmt, oder ob es nur erlaubt ist, beim Verlassen des Konsumtempels, etwas Umverpackung in die erwähnten großen Tüten am Ausgang zu werfen.
    Jene große Tüte gibt es doch nur aus diesem einen Grund. Und was sonst würde ein Unternehmne zum schnellen Umdenken bewegen, als eine Kostensteigerung auf der einen Seite und durch Verpackungsvermeidung oder kompostierbare Verpackung eine Kostensenkung auf der anderen?

  6. Stephan . sagt:

    Ganz einfach, ich kaufe nicht die intensiv verpackten Dinge. Ich selbe tue damit was ich kann. Zusätzlich kann ich anderen Käufern noch manchen Verpackungsunsinn erklären bzw. auf Alternativen hinweisen.

    Mehr Möglichkeiten habe ich persönlich nicht. Eventuell könnte man als Gesellschaft im Ganzen noch was anderes bewegen, nur dazu müsste man wissen, was man will.

  7. Arschmulich sagt:

    lol

    admin: Welch qualifizierter Kommentar! Das nächste mal bitte noch kürzer! Danke.

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