Lesetip und Nachhaltigkeit ist kompliziert

Ich habe im Internet die „Thematische Strategie für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ der EU-Kommission gefunden und einmal durchgelesen. Wenn man da mal so liest, fällt folgendes auf:

  • Erkenntnis für Nachhaltigkeit ist vorhanden.
  • Die EU ist in hohem Maße von Rohstoffimporten abhängig.
  • Das Problem wird global verstanden.
  • Dass die Materialeffizienz in den letzten 20 Jahren um 50 % gestiegen ist.
  • Es gibt keine Entscheidungsgrundlagen für Entscheidungsträger.
  • Es ist viel zu wenig über Materialflüsse bekannt.
  • Kommunikation verläuft nicht optimal, ist also ungenügend.
  • Man braucht eine Informationsstelle üfr Ressourcen.
  • Es fehlen messbare Kriterien zur Beurteilung auf Nachhaltigkeit.
  • Verhaltensmuster der Menschen müssen geändert werden.

Das ist doch eine hübsche Sammlung an Erkenntnissen. Wenn ich zwischen dem globalen Finanzsystem und einem zu schaffenden globalen Ressourcensystem Parallelen (ein umfassenderes System als der jetzige Rohstoffmarkt) ziehe, dann ergibt sich für mich folgende Schlussfolgerung: es wird wackelig werden. Damit meine ich, dass Unsicherheiten viel deutlicher zu spüren sind.

Da das Papier europäischen Kontext hat, will ich noch einmal auf die EU im allgemeinen eingehen. Die EU begann als Idee des gemeinsamen Wirtschaftsraumes und hat diesen mehr oder weniger erfolgreich geschaffen. Es hat 50 Jahre gedauert, bis die Volkswirtschaften einigermaßen miteinander miteinander verbunden wurden. Und nun soll das Kunststück vollbracht werden, diesen Komplex nachhaltig zu machen und das in 25 Jahren. Das ist ein sehr sportliches Ziel.

Und da brennt mir eine Frage auf der Zunge: Warum fängt man jetzt erst an, die Wirtschaften auf Nachhaltigkeit zu trimmen? Warum hat man nicht gleich in den goldenen 70er darauf geachtet, Probleme ein für alle mal zu lösen? Ich behaupte mal kühn, dass es auf nationaler Ebene einfacher gewesen wäre und dies jetzt auf EU-Ebene viel schwieriger ist.

Auf jeden Fall brauchen wir keinen neuen Krieg um uns von all unserem Luxus zu trennen. Der unumgängliche wirtschaftliche Wandel allein wird ausreichen.

PS: Wer oben verlinktes Papier mal durchliest, wird vielleicht verstehen, warum ich zur Zeit eher an eine Bruchlandung anstatt an einen sanften Übergang in die Nachhaltigkeit glaube.

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