Arte hat am Dienstag abend eine 52 Minuten lange Dokumentation gezeigt, die sich mit der Abnahme von Fruchtbarkeit bei Männern, Hormonen und Wechselwirkungen zwischen hormonähnlichen Stoffen (Pestizide, Weichmacher, …) beschäftigt.
Am Ende sagt eine Wissenschaftlerin: 0 + 0 + 0 = 7. Das bedeutet, dass drei für sich relativ unschädliche chemische Stoffe zusammen sehr heftige Reaktionen im Mutterleib ausgelöst haben. Arte hat sagar Hinweise für werdende Mütter und Stillende aufgelistet.
Und dass es kein Gesetz zur Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Produkten der (bio-)chemischen Industrie gibt, hatte ich bis jetzt auch schon immer vermutet. Der Film bestätigt dies.
Ich würde jedem empfehlen sich die 52 Minuten mal zu nehmen und bis kommenden Mittwoch die Doku zu schauen oder auf die Wiederholungen zu warten. Ich gebe noch die direkten Links für die WMV-Streams an. So sollten bis 3.12.2008 funktionieren. Eine Gesprächsrunde gabe es im Anschluss an die Sendung auch.
- Mittlere Qualität (~350 kbit/s)
http://mfile.akamai.com/39759/wmv/artegeie.download.akamai.com/39759/mfile/arteprod/A7_SGT_ENC_02_037290-000-A_PG_MQ_DE.wmv - Hohe Qualiltät (~800 bkit/s)
http://mfile.akamai.com/39759/wmv/artegeie.download.akamai.com/39759/mfile/arteprod/A7_SGT_ENC_04_037290-000-A_PG_HQ_DE.wmv
Wiederholungen der Sendung sind angesetzt für:
- 29.11.2008 – 9.40 Uhr
- 13.12.2008 – 5.00 Uhr
Zur Gesprächsrunde
Die Gesprächsrunde zur Doku ist auch sehenswert, da schwingen nämlich unterschwellig Dinge mit, die es in sich haben. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann muss die Industrie zeigen, dass ihre Produkte unschädlich sind. Das wird sich durch geeignete Versuchsaufbauten usw. auch nachweisen lassen. Man könnte die Frage auch anders herum stellen:
Ziegen sie, dass ihr Produkt Schaden anrichtet! Das bedeutet, dass prinzipiell viel mehr Stoffkombinationen geprüft werden müssten. Und erst wenn alle Kombinationen keine Wirkung zeigen, dann ist gezeigt, dass kein Schaden entsteht. Man dreht die These herum und versucht diese zu wiederlegen.
Ich will nicht den Spielverderber für die Chemie spielen, schliesslich beruht unser Lebensstandard auch zu Großteilen darauf.
Der Leiter des Institues für öffentliche Gesundheit bringt es gegen Ende der Debatte auf den Punkt. Er möchte erst 100 %ig sicher sein, bevor er irgendetwas verbietet. Das bedeutet, dass er gern die gesamte kausale Kette kennen will, quasi vom Protein bis zur Biosphäre. Dabei misachtet er aber den Stand den Stand der Wissenschaft. Denn diese kann ja noch nicht einmal vollständig erklären, wie die Zelle funktioniert.
Alternativ kann man die 100 %ige Sicherheit auch beim Inverkehrbringen fordern. Aber das tut niemand. Weil es schlicht und ergreifend zur Zeit gar nicht geht. Man müsste nämlich alle natürlichen Prozesse in Lebewesen und ihrer Umwelt kennen und dann kann man die Zugabe von Stoffen nachvollziehen.
Fazit
Ich hätte gern grüne Chemie, sofern nötig.
Gruene Chemie ?
Nur ein Hinweis am Rande: Das Hormonsystem ist nicht nur für die Reproduktion zuständig. Auch „Kleinigkeiten“ wie die Nahrungsaufnahme sind da ganz nah dran. D.h. der eine kann keine Kinder kriegen, der andere wird dick, der Dritte beides. Nummer Vier, Fünf und Sechs wissen noch gar nichts von ihrem Glück.
@Sonic: Chemie die garantiert nix kaputt macht. Plastik ohne die ganzen bösen Inhaltsstoffe eben.
Ich denke die hormonellen Einflüsse auf die Fruchtbarkeit von Männern aufgrund der Chemie, wenn sie denn so dramatisch sein sollen, sind in einer Gesellschaft, die aus sozioökonomischen Gründen eine Fertilitätsrate von unter 1,4 hat das geringste Problem. Satire: Bei lauter impotenten Männern sparen sich die Frauen auch die Pille, die ja bekanntermaßen eine nicht zu unterschätzende hormonelle Belastung unserer Gewässer nach sich zieht. Man sollte also immer auf die Relationen zwischen den Problemlagen achten.
Stephan, was das Aussterben der Männer zumindest in Deutschland betrifft, kann ich Entwarnung geben. Ich hab eben mal die langen Reihen der Geburtenstatistik des Statistischen Bundesamtes betrachtet und den Anteil der männlichen Lebendgeborenen verglichen. Der Männeranteil betrug 1946 51,93 % und 2007 51,37 %, wobei seit etwa 1960 der Anteil um 51,35 % schwankt. Sicher liegt es daran, dass Deutsche mehr als alle anderen Angst vor Chemie haben und deshalb vorsichtiger sind. Vor lauter Angst haben wir deshalb wohl auch die niedrigste europäische Geburtenrate. 😉
Die Frage ist noch wie sehr zum Beispiel Elektro Smog im Sinne von handy in der Hosentasche etc sich auf die Fruchtbarkeit auswirt….
Ich denke das wird auch einen gewissen Anteil ausmachen.
also ich habe mir die 52 min auch reingezogen–>hier mein Ergebnis:
in Wirklichkeit bin ich Weiblich……….
irgendwann entstehen alle Kinder im Reagenzglas……….
wir rotten uns systematisch selber aus……….
++++die Rohstoffe reichen–>wir brauchen keine anderen Planeten mehr besiedeln!!!……….
na gut–>die Natur kann sich helfen…..aber wollen wir das auch??!!……
grussi…………. 😛